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18.08.2024

Revanche geglückt, Sensation perfekt

Revanche geglückt, Sensation perfekt

Der Cup-Schreck UHC Pfannenstiel hat wieder zugeschlagen. 9 Monate nach der knappen 3:6-Niederlage gegen den L-UPL-Verein Unihockey Basel Regio im Cup-Viertelfinale glückte in der heimischen Kirchwies die eindrückliche Revanche. Der NLB-Aufsteiger besiegte erstmals in der Vereinsgeschichte in einem Pflichtspiel ein Team aus der höchsten Liga. Der 6:5-Sieg war aber keineswegs gestohlen, sondern absolut verdient, denn über die gesamte Spielzeit gesehen war Pfanni überraschenderweise das bessere Team.

Angetrieben von den lautstarken Fans war der UHC Pfanni gewillt erneut Geschichte zu schreiben und den Baslern von Beginn an zu zeigen, dass es für sie in der Kirchwies in Egg schwierig werden würde. Der Start gelang vorzüglich. Bereits nach 18 Sekunden verpasste Nideröst mit einem Volley-Abschluss den Führungstreffer hauchdünn. Besser machte es dann in der 4. Minute Forrer. Er kam im Slot unverhofft an den Ball und drosch diesen humorlos per Backhand zum 1:0 in die Maschen. Der Start war geglückt. Keine Zeigerumdrehung später hatten die Mannen vom Egger Hausberg gar die Möglichkeit auf 2:0 zu stellen, doch Ushiu traf mit seinem Abschluss nur den Pfosten. Das Heimteam zeigte einen starken Auftritt und Basel hatte Mühe überhaupt ins Spiel zu kommen. In der 8. Spielminute konnte sich dann der Oberklassige erstmals in der Zone der Zürcher Oberländer festsetzen. Dies nutzte der mit viel Übersicht gesegnete Schweizer Nationalspieler Mendelin eiskalt aus und er konnte mit einem satten Flachschuss zum 1:1 ausgleichen. Das Spiel war nun ausgeglichen, doch der Unterklassige liess sich keineswegs aus dem Konzept bringen und spielte mit viel Ballbesitz weiter munter auf. Zwar hatte die nächste Chance erneut Basel – Gerber scheiterte am gut reagierenden Weber – doch Pfanni drückte weiter auf den Führungstreffer und es war Neuzuzug Kreienbühl, der die vorhandene Zeit im hohen Slot zu einem schönen Drehschuss nutzte und Pfanni wieder in Führung brachte. In der 16. Minute wanderte dann Nideröst für ein Stockvergehen auf die Strafbank. Die Basler liessen sich nicht zwei Mal bitten und glichen in Überzahl nach mit einem abgelenkten Distanzschuss von Lundgren aus. Pfanni zeigte aber viel Moral und lag nur zwei Minuten später bereits wieder in Führung. Chlebda fand nach einem Freistoss eine kleine Lücke am nahen Pfosten und konnte Basel-Hüter Feigenwinter zum dritten Mal bezwingen. Das 3:2 war auch zugleich das Pausenresultat. Pfanni war bis anhin das bessere Team und zeigte eine ganz starke Leistung, die zeigte sich auch daran, dass Basel versuchte viele Emotionen ins Spiel zu bringen und schon ziemlich gereizt auftrat.

Der Start ins Mitteldrittel gehörte dann den etwas höherstehenden Baslern, doch Pfanni-Hüter Weber war stets auf dem Posten. Ab der 25. Minute war das Spiel dann wieder ziemlich ausgeglichen mit Chancen auf beiden Seiten. Pfanni verpasste in der 27. Minute den Ausbau der Führung nach einer 3:1-Situation, aber hatte dann im Gegenzug auch Glück, dass Lundgren am weiten Pfosten den Ball nicht kontrollieren konnte. In der Folge neutralisierten sich die beiden Teams weitgehendst, so dass die Zuschauer im Mitteldrittel keine weiteren Tore bejubeln konnten. Das Heimteam lag also auch nach 40 gespielten Minuten nach wie vor in Führung.

Das letzte Drittel musste also die Entscheidung in diesem äusserst spannenden und attraktiven Spiel bringen. Nach 33 Sekunden wurde Hafner regelwidrig am erfolgreichen Torabschluss gehindert und der Basler Degen musste für zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen. Von dort konnte er mitverfolgen, wie die Zürcher Oberländer nach 42:13 zum vierten Mal jubeln konnten. Nideröst bediente mit einem Flip-Pass am weiten Pfosten Hafner, der das Überzahlspiel eiskalt zum 4:2 ausnutzte. Der Oberklassige kam nun immer mehr unter Druck, zumal Pfanni auch in der Folge die besseren Chancen hatte. In der 45. Minute zischte der Abschluss Nideröst knapp am linken Pfosten vorbei. Eine Minute später sah Ushiu seinen Abschluss von Feigenwinter mit dem Fuss pariert und kurze Zeit später prüfte auch noch Rizzi den Basler Hüter. Auf der Gegenseite hatte Pfanni auch etwas Glück als der spätere Best Player Lundgren nur die Querlatte traf. In der 51. Minute musste sich dann Weber aber gleich zwei Mal geschlagen geben. Zuerst erkämpften sich die Basler in der Pfanni-Ecke den Ball und legten Quer zur Steinhauser, der unbedrängt zum 3:4-Anschlusstreffer einschiessen konnte und nur 37 Sekunden später führte ein Gegenstoss und mangelnde Konsequenz im Pfanni-Backchecking zum Ausgleich. Lamminen traf im Nachschuss. Die Basler hatten nun Oberwasser und dies nutzten sie gleich noch zu einem weiteren Treffer in der 54. Minute aus. Erneut stimmte bei Pfanni die Zuteilung nicht wunschgemäss und Lundgren nutzte den ihm gewährten Platz zu seinem zweiten persönlichen Tor und zur erstmaligen Basler Führung. Verschenkte Pfanni nun seine hervorragende Ausgangslage in nur 197 Sekunden? Nein! Die Reaktion von Pfanni folgt und zeigt die eindrückliche Moral, die in diesem Team steckt. Nun mit zwei Linien agierend konnte Nideröst in der 56. Minute einen misslungenen Basler Pass abfangen und auf Feigenwinter losziehen und diesen souverän zum 5:5 Ausgleich bezwingen. Keine zwei Minuten später war es erneut Nideröst, der Pfanni in den 7. Himmel schoss. Nach schönem Aufbau gelangte der Ball von Hafner zu Nideröst, der sich auf der linken Seite ein Herz fasste und mit einem wunderschönen Hocheckschuss zum 6:5-Führungstreffer traf. Zu spielen waren noch knapp 3 Minuten. Basel ersetzte umgehend den Torhüter durch einen 6. Feldspieler. Doch Pfanni verteidige solidarisch, verpasste es aber bei den Gegenstössen den Sack endgültig zuzumachen. Letztendlich hatte das Resultat aber auch bei Spielschluss noch Bestand und der Jubel in der Kirchwies kannte keine Grenzen mehr. Das Ziel war erreicht, die Revanche gegen die in Top-Besetzung angetretenen Basler geglückt und der Höherklassige eliminiert und das nicht mit Glück oder Zufall, sondern absolut verdient. Pfanni hat ein weiteres Mal Geschichte geschrieben. Nach Spielschluss wurden dann noch die drei verdienten Spieler Tim Bartenstein, Sandro Kellermüller und Florian Spälti verabschiedet und für ihr grossen Leistungen für Pfanni verdankt – ein rundum gelungenen Pfanni-Abend.

 

Das sah auch der Glarner Neuzuzug Kreienbühl so: «Zuerst einmal ein herzliches Dankeschön an alle Fans, die gekommen sind. Es ist war eindrücklich erstmals die Stimmung in der Kirchwies auf dem Feld zu erleben. Wir haben heute viel Charakter gezeigt, als wir in der Schlussphase das Spiel trotz Rückstand nochmals drehen konnten. Ich habe es sehr genossen und ich freue mich sehr auf viele weitere unvergessliche Spiele in der Kirchwies.». Auch Best Player und Doppeltorschütze rang nach dieser Sensation nach Worten: «Hervorzuheben ist sicher der Moment als wir auf den Rückstand reagieren und das Spiel zu unseren Gunsten entscheiden konnten. Dieser Sieg ist ein absolutes Highlight – nicht nur für das Team und die Fans, sondern auch für das nächste Kapitel der Pfanni-Geschichte. Ein herzliches Dankeschön an unsere Fans für die unglaubliche Unterstützung».

Für Pfanni geht es nun weiter mit der Vorbereitung für die Saison 2024/2025. Der Saisonstart erfolgt dann am Sonntag, 22. September 2024 um 16:00 Uhr in der 3-fach Kirchwies in Egg gegen Regazzi Verbano UH Gordola. Davor findet dann aber noch der Cup-1/16-Final gegen einen der beiden 1.Ligisten UH Bassersdorf-Nürensdorf oder UHC Sarganserland statt. Informationen dazu folgen sobald bekannt.

 

UHC Pfannenstiel – Unihockey Basel Regio 6:5 (3:2, 0:0, 3:3)

3-fach Kirchwies, Egg - 279 Zuschauer - SR: Brunner / Christen

Tore: 4. Forrer (Nideröst) 1:0. 8. Mendelin (Degen) 1:1. 12. Kreienbühl (Rizzi) 2:1. 17. Lundgren (Krähenbühl) 2:2. 19. Chlebda (Schläpfer) 3:2. 43. Hafner (Nideröst) 4:2. 51. Steinhauser (Krähenbühl) 4:3. 51. Lamminen (Lundgren) 4:4. 54. Lundgren (Degen) 4:5. 56. Nideröst 5:5. 58. Nideröst (Hafner) 6:5.

Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen UHC Pfannenstiel, 1-mal 2 Minuten gegen Unihockey Basel Regio

UHC Pfannenstiel: P.Weber (Tor), Schindele (Ersatz); Klauenbösch, Scheuner, Hafner, Nideröst, Forrer; Bier, Hurni, Suter, Ernst, Ushiu; Kreienbühl, Hottinger, Schläpfer, Rizzi, Chlebda; Zumkehr, Gmür, Ferrari, Büsser, Wittig.

Unihockey Basel Regio: Feigenwinter (Tor), Jäggi (Ersatz); Pasotti, Wahl, Plozza, Kramer, Lundgren, Gerber, Tschan, Krähenbühl, T.Meier, Rinefalk, Steinhauser, Roselli, Zaugg, Hoorn, Schüpbach, Mendelin, Bisgaard, D.Meier, Degen, Lamminen.

Bemerkung: UHC Pfannenstiel ohne Edelmann, Bär, Heierli, Kulmala, Luchsinger, Schellenberg und Schüpbach. 04:33 Pfostenschuss UHC Pfannenstiel. 47:05 Lattenschuss Unihockey Basel Regio. 57:19-60:00 Unihockey Basel Regio bei Ballbesitz ohne Torhüter. Bartenstein, Kellermüller und Spälti wurden beim UHC Pfannenstiel verabschiedet. Best Player: Nideröst (UHC Pfannenstiel) und Lundgren (Unihockey Basel Regio).

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