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14.04.2024

Pfanni krönt eine unglaubliche Saison mit dem NLB-Aufstieg

Pfanni krönt eine unglaubliche Saison mit dem NLB-Aufstieg

Der UHC Pfannenstiel hat seiner 40 Spiele dauernden Saison mit dem 7:5-Auswärtssieg gegen den UHT Eggiwil die Krone aufgesetzt und zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die NLB - unter die besten 24 Teams - der Schweiz geschafft. Dieser Aufstieg schmeckt umso süsser, da gegen denselben Gegner am selben Ort vor 5 Jahren die erste NLB-Kampagne mit dem Abstieg zurück in die 1.Liga endete. Statt tränen gab es dieses Mal Party und Gänsehaut pur, das sah auch Best Player und 3-fach Torschütze Suter so «Es war einfach ein riesen Kampf gegen Eggiwil, aber letztendlich ist es einfach ein wunderschönes Erlebnis mit diesem Team den Aufstieg feiern zu dürfen. Alle haben sich 100% eingesetzt und das ist nun der verdiente Lohn dafür. Es war schlicht wieder unglaublich vor dieser Kulisse einen so wichtigen Erfolg zu erzielen – Danke für diesen riesigen Support».

Die Eggiwiler starteten mit viel Druck ins 4. Duell und schnürten den UHC Pfannenstiel die ersten paar Minuten in der eigenen Zone ein, doch die Zürcher Oberländer standen gut und schirmten Torhüter Weber gekonnt ab. So blieben Grosschancen in den Startminuten aus. Mit zunehmender Spieldauer konnte sich Pfanni immer besser aus der Umklammerung lösen und zugleich vermehrt das eigene Spiel aufziehen. Die erste gute Chance gehörte dann aber doch den Einheimischen mit einem Abschluss aus halbrechter Position, doch Torhüter Werber war auf dem Posten. In der 12. Minute war es dann Nideröst, der seinen Abschluss knapp am linken Torpfosten vorbeistreifen sah. In der 16. Minute konnte dann das erste Tor bejubelt werden und dieses ging auf das Konto der Zürcher Gäste. Luchsinger setzte sich auf der rechten Seite gekonnt durch, behielt die Übersicht und sah im Zentrum den heranstürmenden Bier, welcher mittels Direktschuss zum wichtigen 1:0-Führungstreffer traf. Gleich im Anschluss hatte Eggiwil zwei Mal den Ausgleich auf dem Stock. Zuerst scheiterte Schlüchter am hervorragend reagierenden Weber und den Nachschuss blockte Schellenberg in bekannter Manier weg. Die Schlussphase des ersten Drittels gehörte dann eindeutig dem UHC Pfanni und sie zeigten sich ausserordentlich kaltblütig. Zuerst reagierte Suter nach einem Freistoss am schnellsten und erhöhte für seine Farben auf 2:0 und gut eine Minute später war es Chlebda, der sich in der Mittelzone einen Ball erkämpfen konnte und bei der 2:1-Situation schön quer auf Schläpfer legte, der nur noch einschieben musste. Mit einer 3:0-Führung ging es somit in die erste Pause. Pfanni zeigte ein abgeklärtes erstes Drittel und war jederzeit hellwach.

Die Eggiwiler liessen sich aber von diesem Rückstand nicht aus dem Konzept bringen und begannen das Mitteldrittel mit noch mehr Tempo und Intensität und dies sollte sich auszahlen. In der Startminute konnte Pfanni-Hüter Weber zwar die Abschlüsse von Schwendimann und Zysset noch mit starken Paraden abwehren, doch in der 24. Minute musste dann auch er sich das erste Mal geschlagen geben. Der Finne Hämäläinen reagierte auf einen freien Ball im Slot am schnellsten und brachte die Hoffnung für die Einheimischen zurück. Als wenig später Bier wegen Bodenspiels eine Strafe absitzen musste, nutzte dies Eggiwil zum 2:3. Dieses Mal war es der interne Topscorer Fankhauser der mit einem Distanzschuss traf. Das Spiel war somit komplett neu lanciert. Pfanni hatte aber wie schon so oft in dieser Serie die richtige Antwort bereit. Suter setzte sich mittels Laufspiel durch, spielte quer zu Bartenstein und dieser schloss direkt zum 4:2 ab und dies nur 57 Sekunden nach dem Eggiwiler Anschlusstreffer – gutes Timing. Doch die Freude währte nur kurz, genau gesagt 22 Sekunden. Schwendimann fasste sich kurz nach der Mittellinie ein Herz und sah den Ball wenig später an Freund und Feind vorbei im Pfannenstieler Tornetz zappeln. Das Spiel wurde nun von Minute zu Minute intensiver und die Zweikämpfe wurden hart und konsequent geführt, man sah offensichtlich, was am heutigen Tage auf dem Spiel stand. Trotz einem Powerplay für Pfanni kurz nach Spielmitte, fielen in den zweiten 20 Minuten keine weiteren Tore mehr und so konnte Pfanni mit einer knappen 4:3-Führung ins Schlussdrittel starten.

Die erste Chance gehörte dabei dem UHC Pfanni. Nideröst zog aus der Halbdistanz ab, doch der Eggiwiler Torhüter Stucki konnte den Ball mit der Schulter ins Aus lenken. Noch in derselben Minute machte es dann Suter besser. Er profitierte dabei vom grossen Kampfgeist von Bartenstein hinter dem gegnerischen Tor, der sich den Ball erkämpfte und in den Eggiwiler Slot brachte, wo Suter den Ball zum 5:3 einschieben konnte. In der 46. Minute hatte Pfanni erneut die Möglichkeit in Überzahl aufzulaufen, doch erneut wollte kein Tor fallen. Dem 6:3 am nächsten kam dabei Kulmala, der seinen Abschluss von Querlatte und Pfosten zurück ins Feld prallen sah. Nach einer weiteren guten Chance von Luchsinger und einem satten Distanzschuss von Heierli, war es dann in der 55. Minute Bartenstein vorbehalten auf 6:3 zu erhöhen. Luchsinger spielte ihn bei einem Gegenstoss wunderschön frei. Noch fünf Minuten und drei Tore Vorsprung, konnte da noch etwas schiefgehen? Eggiwil wollte genau diese Frage mit Ja beantworten und setzte nach einem Time-Out mit der Herausnahme des Torhüters alles auf eine Karte. Nach 57:49 brachte Fankhauser mit seinem zweiten persönlichen Treffer die Hoffnung in die Ballsporthalle zurück. Er traf volley und unhaltbar im Slot zum 4:6-Anschlusstreffer, als dann nur 31 Sekunden später Hämäläinen im Pfanni-Slot etwas zu viel Platz zugestanden wurde, den er zum 5:6 nutzen konnte, wurde es nochmals richtig hektisch und die Stimmung erlebte ihren Siedepunkt – es war wohl noch selten in einer Halle so laut. Nur 15 Sekunden nach diesem Anschlusstor war es dann aber erneut Suter, der die Eggiwiler Hoffnungen knickte und Pfanni in den 7. Himmel schoss. Er erzielte mit einem gekonnten Heber ins verlassene Tor das siegbringende 7:5. Die restlichen 15 Sekunden waren dann nur noch Formsache und mit der Schlusssirene brachen alle Dämme und ei Ballsporthalle verwandelte sich in ein riesiges Pfanni-Tollhaus. Es wurde gesprungen, es wurde gejubelt und es wurde richtig gefeiert. 5 Jahre nach dem verdienten Abstieg gegen Eggiwil, ist Pfanni nun also wieder zurück im Oberhaus des Schweizer Unihockeys, in der Nationalliga B – ein riesen Erfolg, der aber auf Grund der Leistungen über die Saison hinweg absolut verdient ist, aber letztendlich gegen Eggiwil hart, sehr hart erkämpft werden musste. Dem UHT Eggiwil gebührt noch ein Dank für die äusserst intensive, umkämpfte und spektakuläre Serie.

Ein wichtiger Faktor für diesen Aufstieg war sicherlich die grosse Breite im Kader des UHC Pfannenstiel und auch die unglaubliche Unterstützung der Fans. Es ist effektiv ein Privileg eine solche Fangemeinschaft im Rücken zu wissen, dass sah auch Pfanni-Urgestein Bartenstein so: «Was war das für ein Spiel, es hatte schlicht alles dabei und war teils ein Wechselbad der Gefühle. So viele Emotionen und dieser Abschluss der Saison, es hätte nicht perfekter sein können. Es zeigte sich heute einmal mehr eindrücklich, was Pfanni für ein Herz, was für ein Charakter und was für eine krasse Fankultur hat». Das Schlusswort gehört niemand anderem als Erfolgstrainer Werner: «Ich bin unglaublich stolz auf das gesamte Team. Wir haben trotz Rückschlägen immer an unser Ziel - das letzte Saisonspiel zu gewinnen -  geglaubt. Dieses Team, dieser Verein und diese Fans haben den Aufstieg schlicht verdient.».

Qualifikationszweiter, 1.Liga-Meister, NLB-Aufstieg und Cup-Viertelfinal – es war definitiv eine Saison der Superlative und nun gilt es sich in der kommenden Saison erneut in der NLB zu beweisen. Die Vorfreude im Team und im Verein sind definitiv spürbar, wie auch die spontane Aufstiegs-Grill-Party am wunderschönen sonnigen Sonntag zeigte.

 

UHT Eggiwil –UHC Pfannenstiel 5:7 (0:3, 3:1, 2:3)

Ballsporthalle Oberemmental, Zollbrück - 331 Zuschauer - SR: Studer / Hiltbrunner

Tore: 16. Bier (Luchsinger) 0:1. 18. Suter (Bier) 0:2. 19. Schläpfer (Chlebda) 0:3. 24.  Hämäläinen (Fankhauser) 1:3. 27. Fankhauser (Weber) 2:3. 28. Bartenstein (Suter) 2:4. 28. Schwendimann (R.Zysset) 3:4. 41. Suter (Luchsinger) 3:5. 55. Bartenstein (Luchsinger) 3:6. 58. Fankhauser (D.Gerber) 4:6. 59. Hämäläinen (D.Gerber) 5:6. 59. Suter 5:7.

Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen UHT Eggiwil, 1-mal 2 Minuten gegen UHC Pfannenstiel

UHT Eggiwil: Stucki (Tor), Schor (Ersatz); Schlüchter, Bieri, Herren, Antener, Hämäläinen, Bigler, Weber, Kiener, M.Zysset, Schwendimann, R.Zysset, M.Wüthrich, Braun, Bärtschi, F.Gerber, Zurbrügg, Steiner, Fankhauser, D.Gerber, J.Wittwer.

UHC Pfannenstiel: P.Weber (Tor), Edelmann (Ersatz); Hurni, Scheuner, Hafner, Nideröst, Forrer; Bier, Hottinger, Bartenstein, Suter, Luchsinger; Heierli, Schellenberg, Schläpfer, Ernst, Chlebda; Bär, Gmür, Kulmala, Ushiu, Büsser.

Bemerkung: UHC Pfannenstiel ohne Schindele, Feldmann, Frischknecht, Schüpbach, Spälti, M.Weber und Zumkehr. 47:26 Latten-Posten-Schuss UHC Pfannenstiel. 54:10 Time-Out UHT Eggiwil. 54:35-60:00 UHT Eggiwil bei Ballbesitz ohne Torhüter. 57:34 Pfostenschuss UHC Pfannenstiel.  Best Player: Schwendimann (UHT Eggiwil) und Suter (UHC Pfannenstiel).

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