2337 Zuschauer verfolgten die 4 Playoff-Finalspiele der 1.Liga Gruppe 2, ein äusserts eindrücklicher Wert und auch im vierten Spiel unterstützten 639 Fans die beiden Team. Diese bezahlten den riesigen Support mit einer äusserst attraktiven, abwechslungsreichen und an Spannung kaum zu überbietenden Partie. Letztendlich konnte sich der UHC Pfannenstiel nach einem 4:3 Sieg nach Penaltyschiessen als 1.Liga-Meister von seinen lautstarken Fans feiern lassen. Torhüter und Penalty-Held Weber nach dem Spiel sichtlich gerührt: «Es ist unglaublich vor einer solchen Kulisse den Meistertitel holen zu dürfen, ich denke solche Bilder vergisst man ein Leben lang nicht mehr. Ich freue mich bereits riesig auf die Aufstiegsserie, das wird so oder so grandios.».
Früh war die Kirchwies-Halle bereits gut gefüllt, so dass bis Spielbeginn die Zuschaueranzahl auf den Rekordwert von 639 Zuschauer kletterte. Pfannenstiel war gewillt von Beginn an die Leistungen der letzten Spiele anzuknüpfen und das Spiel in die Hände zu nehmen. Dies untermauerte Hafner nach 20 Sekunden, als nach einem Seitenwechsel sein Abschluss die gegnerische Querlatte traf. Doch auch die erneut defensiv eingestellten Bülacher liessen nicht lange auf ihren ersten Abschluss warten. Nach 83 Sekunden war es Müller, der nach einem Lauf im letzten Moment gestört wurde, so dass der Ball über das Tor hinweg segelte. In der Folge hatte Pfanni wie schon in der vorhergehenden Spielen mehr Ballbesitz, trotzdem jubelten auch heute die Gäste aus dem Zürcher Unterland zuerst. Derungs liess mit einem Solo die Pfanni-Defensive ziemlich alt aussehen und spedierte den Ball in die linke obere Torecke zur 1:0-Gästeführung. Sicherlich nicht der Start, den sich Pfanni erträumt hatte. Der Gameplan wurde trotz des Rückschlages aber konsequent weiterverfolgt. Hafner (6.) und Ernst (8. / 9.) kamen dem Ausgleich am nächsten, dennoch musste sich Pfanni in der 12. Minute bei Torhüter Weber bedanken nicht mit zwei Längen ins Hintertreffen zu geraten. Er parierte bei einer 2:1-Situation den Abschluss von Müller. Pfannenstiel drückte weiter, ohne sich aber Grosschancen zu erarbeiten. Dem erfolgreichen Torabschluss kam in der 18. Minute Heierli, der nach einem Gegenstoss den Ball an den Aussenpfosten setzte. Etwas mehr als eine Minute später war es dann aber doch noch soweit und Pfannenstiel konnte noch vor der Pause ein erstes Mal jubeln. Nach einer schönen Kombination legte Forrer quer zu Nideröst, der zum 1:1 einschiessen konnte. Dies war gleichbedeutend mit dem Pausenresultat nach 20. Minuten.
Der erste Abschluss im Mitteldrittel gehörte dann Pfanni-Captain Hottinger, der mit einem Distanzschuss Bülach-Hüter Dürst zu einer reflexschnellen Abwehr mit der Hand zwang. Nur 24 Sekunden später nach 21:53 zappelte der Ball dann jedoch auf der Gegenseite im Netz. Nachdem der Abschluss von Hofmann noch geblockt werden konnte, reagierte Verteidiger Schmitter am schnellsten und brachte die Gäste erneut in Führung. Als dann in der 25. Minute Luchsinger für einen Stockschlag auf die Strafbank wanderte, ahnte man Böses. Weber im Pfanni-Tor konnte zwar die erste gute Möglichkeit durch Hottinger vereiteln, doch wenig später war er dann im Pech. Nach einem geblockten Schuss von Klingler sprang der Ball zu Derungs hinter die Grundlinie, von wo aus er via Weber das 3:1 für die Gäste erzielen konnte – ein freches Tor aus Sicht der Bülacher, ein unglückliches aus Sicht von Pfanni. Die Einheimischen liessen aber die Köpfe keineswegs hängen, den nur 10 Sekunden später folgte die Reaktion. Nach einem Pass von Heierli zog der spätere Best Player Schläpfer los und liess neben den Verteidigern auch Torhüter Dürst eiskalt aussteigen und traf zum eminent wichtigen 2:3-Anschlusstreffer. Zur Spielmitte war es dann Hafner, der den Ausgleich auf dem Stock hatte, doch der Ball kullerte auf der Linie in die Hand von Dürst. Pfanni versuchte in den verbleibenden 10 Minuten bis zum Pausenpfiff den Ausgleich zu bewerkstelligen, schafften dies aber auch auf Grund der erneut sehr kompakt spielenden Bülacher Hintermannschaft nicht. Gleichzeitig galt möglichst nicht in die blitzschnellen Konterangriffe zu laufen. Das Resultat änderte sich bis zur zweiten Pause nicht mehr und so lag Pfanni weiterhin im Hintertreffen.
Angefeuert von den zahlreichen Fans und mit nur noch zwei veränderten Linien nahm Pfanni den Schlussabschnitt in Angriff. Die erste Chance hatten die Gäste, erneut scheiterte Müller mit einem hervorragenden Abschluss am stark reagierenden Weber. Keine Zeigerumdrehung später konnte Suter einen Aufbaupass von Bülach Abfangen, alleine auf Torhüter Dürst losziehen und zum 3:3 Ausgleich einschiessen. Pfanni war nun also definitiv zurück im Spiel und wollte nun die Führung erzwingen. Die Möglichkeiten dazu waren vorhanden. Ein Distanzschuss von Hurni streifte knapp über die Querlatte (47.). Nach einem schnell ausgeführten Freistoss von Hafner verpasste Scheuner das offene Tor (48.) und noch in derselben Minute sah Hafner seinen Abschluss von der Maske von Dürst ins aus prallen. Ab Drittelsmitte kamen auch die Bülacher wieder vermehrt zu Chancen. Hofmann zwang Weber zu einem Big save und nur wenig später verhinderte Weber den Rückstand gegen den durchgebrochenen Klingler. In der 56. Minute kam es dann zu einer heiklen Situation auf Bülacher Seite. Verteidiger Gisiger wollte den Ball aus einer unübersichtlichen Situation klären, doch der Ball traf Torhüter Dürst und von ihm kullerte der Ball entlang oder doch über die Torline. Der gute postierte Schiedsrichter entschied auf kein Tor und somit ging es weiter mit ausgeglichenem Spielstand. 88 Sekunden vor Schluss blieb der Jubel in den Hälsen der Einheimischen stecken, den ein «Buebetrickli»-Versuch von Suter misslang hauchdünn. So hiess es auch nach 60 gespielten Minuten 3:3 und die Verlängerung musste über den Sieger in diesem äusserst spannenden Duell entscheiden.
Pfanni hatte auch in dieser Verlängerung mehrheitlich den Ball, doch die Bülacher hatten zwei sehr gute Abschlussmöglichkeiten, doch beide Male war Torhüter Weber Herr der Lage. In der 63. Minute behändigte er ein Geschoss aus der Halbdistanz von Hottinger sicher und nur eine Minute vereitelte er mit seiner Hand den erfolgreichen Torabschluss von Müller. In der 69. Minute fehlte dann auch beim Abschluss von Pfanni-Verteidiger Heierli nicht viel, doch auch in dieser Verlängerung sollten keine Tore fallen. So erlebte dieses Spiel das dramatischte nur mögliche Finale, nämlich das Penaltyschiessen. Nachdem sowohl Dürst (Heierli, Kulmala) als auch Weber (Dall’Oglio, Meier) je die ersten beiden Versuche teils spektakulär vereitelten, war es Hafner vorbehalten Pfanni mit 1:0 in Führung zu schiessen. Als dann Bartenstein nach dem Missglückten Zorro-Versuch von Klingler gar zum 2:0 traf, war alles angerichtet. Doch Hottinger traf eiskalt und brachte Bülach zurück ins Geschäft. Pfanni-Verteidiger Marco Hurni zeigte aber bei seinem Versuch keinerlei Nerven und versenkte eiskalt zum entscheidenden 3:1. Nun brachen alle Dämme und die Kirchwies-Halle wurde zum Tollhaus. Der Jubel über den Sieg kannte keine Grenzen und als dann Pfanni-Captain Hottinger wenig später noch den Pokal für den Meistertitel überreicht bekam, konnte die Feier erst richtig losgehen.
Ein grosses Kompliment gebührt aber auch den Bülacher, die zusammen mit ihrem grossen Publikum zu einer äusserst attraktiven Finalserie beigetragen haben. Es waren trotz der spielerischen Überlegenheit alles vier Spiele auf Messerschneide und es war beste Werbung für das 1.Liga-Unihockey.
Dies sprach auch Pfanni-Trainer Werner in seinen Worten nach dem Spiel an: «Ein grosses Lob an das ganze Team. Jeder nahm seine Rolle an und stellte sich zu 100% in den Dienst der Mannschaft und hat somit einen gewichtigen Anteil am Erfolg! Wir wollten spielerische Lösungen gegen einen sehr starken Gegner finden und so die Serie für uns entscheiden – zum Glück haben wir es geschafft. Es war eine würdige Finalserie, die eindrucksvoll zeigte, wie Regionalsport die Bevölkerung bewegen kann.» Auch Hurni der Schütze des entscheidenden Penaltys sprach die Zuschauer an: «Unbeschreiblich! Diese Stimmung war absolut gigantisch und es waren zwei Teams auf Augenhöhe, die sich ein spannenden Spiel geliefert haben, letztendlich aber mit dem richtigen Sieger.»
All diese unvergleichlichen Emotionen, Eindrücke und Bilder gilt es nun für den UHC Pfanni rasch möglichst zu verarbeiten, denn bereits am Osterwochenende geht es weiter mit den Auf-/Abstiegsspielen zur NLB. Gegner wird der starke UHT Eggiwil sein - ein bekannter Gegner, durch den im Jahre 2019 das NLB-Abenteuer des UHC Pfanni beendet wurde. Informationen zu den Spielterminen folgen demnächst auf www.uhcpfannenstiel.ch.
UHC Pfannenstiel –UHC Bülach Floorball 4:3 n.P. (1:1, 1:2, 1:0, 0:0)
3-fach Kirchwies, Egg - 639 Zuschauer - SR: Kronenberg / Dilger
Tore: 8. Derungs (Matzinger) 0:1. 19. Nideröst (Forrer) 1:1. 22. Schmitter (Hofmann) 1:2. 26. Derungs (Klingler) 1:3. 26. Schläpfer (Heierli) 2:3. 44. Suter 3:3.
Penaltyschiessen: Kulmala verschiesst. Dall'Oglio verschiesst. Heierli verschiesst. Meier verschiesst. Hafner trifft 1:0. Klingler verschiesst. Bartenstein trifft 2:0. Hottinger trifft 2:1. Hurni trifft 3:1.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen UHC Pfannenstiel, 0-mal 2 Minuten gegen Bülach Floorball
UHC Pfannenstiel: P.Weber (Tor), Edelmann (Ersatz); Hurni, Scheuner, Hafner, Nideröst, Forrer; Bier, Hottinger, Bartenstein, Suter, Luchsinger; Heierli, Schellenberg, Schläpfer, Ernst, Chlebda; Bär, Gmür, Zumkehr, Ushiu, Kulmala.
Bülach Floorball: Dürst (Tor), Luise (Ersatz); Derungs, Dall'Oglio, Meyer, D.Müller, S.Müller, Matzinger, Looser, Denzler, Hottinger, Stutz, Meier, Gisiger, Klingler, Cockerill, Hofmann, J.Gartmann, Schmitter, Bregenzer, Christen.
Bemerkung: UHC Pfannenstiel ohne Schindele, Büsser, Feldmann, Frischknecht, Schüpbach, Spälti und M.Weber. 00:20 Lattenschuss UHC Pfannenstiel. 17:22 Pfostenschuss UHC Pfannenstiel. 69:46 Time-Out UHC Pfannenstiel. Best Player: Schläpfer (UHC Pfannenstiel) und Derungs (Bülach Floorball).