Nach der Startniederlage in der Halbfinal-Serie am vergangenen Wochenende, konnte der UHC Pfannenstiel dieses Wochenende mit dem 6:2-Auswärtssieg und dem 8:3-Heimsieg noch die Wende gegen UH Bassersdorf-Nürensdorf herbeiführen und letztendlich zu Hause vor 500 Zuschauern den dritten Finaleinzug in Folge feiern. Doch so klar wie das Resultat scheint, war das Spiel definitiv nicht. Dies zeigt auch die Aussage von Doppeltorschütze Bartenstein nach dem Finaleinzug: «Kompliment an UBN, sie haben es uns alles andere als einfach gemacht und uns aufgezeigt, was es braucht in einer solchen Serie. Jeder weiss nun was es für den bevorstehenden Final braucht und unsere Reise soll schliesslich noch weitergehen. Abschliessend gebührt noch dem grossartigsten Publikum ein riesen Dank».
Nach dem Sieg am Vorabend war der UHC Pfannenstiel gewillt gleich den Schwung ins dritte entscheidende Spiel mitzunehmen. Dies gelang anfänglich noch nicht wie gewünscht, denn die Anfangsminuten gehörten UBN. In den ersten Minuten prüften Ganz und Schweizer Pfanni-Hüter Weber, der aber nichts anbrennen liess. Erfolgreicher gestaltete sich dann der erste ernsthafte Abschlussversuch des Heimteams. Scheuner zog aus der Defensive heraus an und schloss kurz nach der Mittellinie ab. Der Ball fand dank auch guter Störarbeit von Forrer vor dem Tor den Ball zur 1:0-Führung in die Maschen. UBN liess sich dieses Gegentor aber nicht gross anmerken und versuchte weiter mit viel Laufbereitschaft und Intensität den UHC Pfannenstiel vor Probleme zu stellen. In der 6. Minute konnte Ganz die Oberländer Verteidigung durchbrechen, scheiterte aber erneut am hervorragend aufgelegten Weber. In der Folge hatten die Gäste mehr Spielanteile und auch mehr Abschlüsse, diese jedoch ohne durchschlagende Torgefahr. Beide Teams waren darauf bedacht, dem Gegner möglichst wenig zuzugestehen. In der 18. Minute hatte dann Nideröst noch seinen ersten gefährlichen Abschlussversuch, der Ball wurde aber vor dem Tor noch im letzten Moment abgelenkt und flog über das Tor hinweg. So war der Spielstand nach 20 Minuten nach wie vor 1:0.
Der Start ins Mitteldrittel glich dann einem wahren Feuerwerk von beiden Seiten. Zuerst hatte der Unterländer Mächler innert kurzer Zeit zwei gute Abschlussmöglichkeiten, ehe auf der Gegenseite Suter und Ernst scheiterten. Das nächste Tor war also nur noch Formsache und es fiel dann auch in der 25. Minute, nicht ganz unverdient zu Gunsten der Gäste. Nach einem Pfanni-Fehlpass in der Mittelzone reagierte Bertschi blitz schnell und spielte Blumer frei, welcher zum 1:1 Ausgleich einschiessen konnte. Pfanni liess sich aber durch diesen Rückschlag nicht aus dem Konzept bringen und reagierte postwendend. In der 27. Minute konnte Bartenstein seine Farben nach einem Gestocher im Slot wieder mit 2:1 in Führung bringen. Dafür, dass der Jubel dieses Tores nicht gleich wieder verstummte, sorgte Torhüter Weber der innert Sekunden Frist drei Mal gegen Schaffner parieren konnte und wenig später auch noch das zweite Tor von Blumer vereitelte – ganz starke Paraden. Kurz nach Spielmitte war es dann Luchsinger vorbehalten nach einem schönen Seitenwechsel via Hottinger das Resultat auf 3:1 zu erhöhen. Erneut war in der Folge wieder Weber im Pfanni-Tor gefragt, der mit einem riesen Reflex den umgehenden Anschlusstreffer verhindern konnte. Bis zur zweiten Drittelspause nahmen die Torchancen etwas ab, dass lag auch daran, dass sie Pfanni vor allem in der Defensivarbeit stetig konsequenter zeigte. So konnte Pfanni das letzte und entscheidende Drittel mit Zweitore-Vorsprung in Angriff nehmen, sicherlich etwas schmeichelhaft, wenn man das Chancenplus von UBN betrachtet, auch ein Unentschieden wäre gerecht gewesen.
Auch im letzten Drittel ging es los wie die Feuerwehr. Nach nur 25 Sekunden spielte Forrer bei einem Gegenstoss Nideröst frei, der sein Visier aber noch nicht ganz auf Tor eingestellt hatte. Nicht besser machte es beim direkten Gegenstoss Weder, der am weiten Pfosten den erfolgreichen Torschuss verpasste. In der 34. Minute war dann aber der Anschlusstreffer doch Tatsache. Best Player Bertschi führte einen Freistoss blitzschnell aus und fand Fenaroli, der problemlos zum 2:3 einschieben konnte. Die Reaktion des Heimteams hatte es aber mehr als nur in sich. 19 Sekunden später spielte Luchsinger auf die linke Seite in den Lauf von Bier, der mit einem satten Schuss postwendend wieder den Zweitore-Vorsprung herstellen konnte. Eine bittere Pille für die Gäste. Die aber in der Folge die Möglichkeit hatten im zweiten Powerplay an diesem Nachmittag wieder zu verkürzen. Die Pfanni-Box zeigte aber grossen Einsatz und konnte alle letztendlich 4 Unterzahlsituationen erfolgreich meistern. Den Nackenschlag versetzte Pfanni dann den Unterländern bei der Spielzeit 50:40 und 51:10. Innerhalb von 30 Sekunden traf zuerst Hafner aus dem Gewühl heraus und wenig später Bartenstein nach einer schönen Seitenverlagerung von Luchsinger. Bein einem 6:2 und noch neun zu spielenden Minuten sollte eigentlich nichts mehr anbrennen. Mit der frühen Herausnahme des Torhüters und einem Time-Out versuchte UBN sich zwar nochmals mit aller Kraft gegen die Niederlage zu stemmen, doch es war Pfanni das durch weitere Tore von Nideröst ins verlassene Gehäuse und durch Suter auf 8:2 davonziehen konnte. Der Schlusspunkt gehörte dann aber doch noch den Gästen. Tomaselli traf noch in Unterzahl zum 3:8, was allerdings nur noch Resultatkosmetik war.
So konnte sich Pfannenstiel nach dem Schlusspfiff von den vielen laustarken Fans für den Sieg und den erneuten Finaleinzug feiern lassen. Obwohl UBN in der ganzen Serie sehr stark auftrat und den Oberländern alles abverlangte, hatte Pfanni immer in den richtigen Momenten die richtige Antwort bereit und verdiente sich so den Sieg in der Serie. Trainer und Baumeister dieses Erfolges Werner nach dem gewonnenen Kampf: «Es war eine grosse Willensleistung des gesamten Teams, welche dank der unglaublichen Unterstützung von den Rängen zustande kam. Wir konnten uns während dem Spiel stetig steigern und so schlussendlich den sehr stark spielenden Gegner bezwingen. Grosses Kompliment an mein Team: Zum dritten Mal in Folge im Final bei diesen schwierigen Best-of-3-Seriene ist definitiv keine Selbstverständlichkeit.» Auch Stürmer Schläpfer zeigte sich sichtlich zufrieden: «UBN kontrollierte uns trotz des Rückstandes in der ersten Hälfte sehr gut. Wir hatten ungewohnt wenig Ballbesitz, konnten aber dann in der zweiten Hälfte das Spiel an uns reissen und letztendlich einen souveränen Sieg einfahren. Nun freuen wir uns auf eine spannende Finalserie mit wiederum vielen Fans.»
In der Finalserie, die nun Best-of-5 ausgetragen wird, wartet niemand geringerer als der souveräne Qualifikationssieger (nur 2 Niederlagen aus 22 Spielen) und Cup-1/8-Final-Gegner Bülach Floorball. Es darf also definitiv ein spannendes und hochstehendes Finale erwartet werden, dass die Unihockey-Herzen höherschlagen lässt. Der Start erfolgt bereits am kommenden Samstag, 09.03.2023 um 17:30 Uh in der Sporthalle Hirslen in Bülach – somit heisst es einmal mehr «Alli zäme uf Bülach!»
UHC Pfannenstiel – UH Bassersdorf-Nürensdorf 8:3 (1:0, 2:1, 5:2)
3-fach Kirchwies, Egg - 507 Zuschauer - SR: Kronenberg / Dilger
Tore: 5. Scheuner (Hurni) 1:0. 25. Blumer (Bertschi) 1:1. 28. Bartenstein (Suter) 2:1. 32. Luchsinger (Hottinger) 3:1. 44. Fenaroli (Bertschi) 3:2. 44. Bier (Luchsinger) 4:2. 51. Hafner (Forrer) 5:2. 52. Bartenstein (Luchsinger) 6:2. 57. Nideröst (Hafner) 7:2. 59. Suter (Bartenstein) 8:2. 60. Tomaselli (Cathomas) 8:3.
Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen UHC Pfannenstiel, 1-mal 2 Minuten gegen UH Bassersdorf-Nürensdorf
UHC Pfannenstiel: P.Weber (Tor), Edelmann (Ersatz); Hurni, Scheuner, Hafner, Nideröst, Forrer; Bier, Hottinger, Bartenstein, Suter, Luchsinger; Heierli, Schellenberg, Schläpfer, Ernst, Chlebda; Bär, Gmür, Zumkehr, Ushiu, Büsser.
UH Bassersdorf-Nürensdorf: Hagen (Tor), Achakri (Ersatz); Stadler, L.Schaffner, Blumer, N.Schaffner, Ehrensperger, Mächler, Fenaroli, Tomaselli, Bischofberger, D.Altorfer, Cathomas, Bühlmann, T.Schweizer, Binder, Julkunen, Weder, Bertschi, Rupp, Ganz, Y.Schweizer.
Bemerkung: UHC Pfannenstiel ohne Schindele, Feldmann, Frischknecht, Kulmala, Schüpbach, Spälti und M.Weber. 53:50-59:20 UH Bassersdorf-Nürensdorf bei Ballbesitz ohne Torhüter. 56:29 Time-Out UH Bassersdorf-Nürensdorf. 57:52 Hagen hält Penalty von Ernst. Nideröst für sein 100. Spiel und Hottinger für sein 250. Spiel im Fanionteam geehrt. Best Player: Weber (UHC Pfannenstiel) und Bertschi (UH Bassersdorf-Nürensdorf).