Am kommenden Wochenende startet der UHC Pfannenstiel in die alles entscheidende Phase der Saison, in der es um nichts weniger als den Ligaerhalt in der zweithöchsten Spielklasse der Schweiz geht. Die Spiele gegen das langjährige NLB-Team UHC Sarganserland finden wie folgt statt. Am Samstag, 2. März 2019 tritt Pfanni um 18:00 Uhr auswärts in der Sporthalle Riet in Sargans an. An den beiden darauffolgenden Wochenenden spielt Pfannenstiel jeweils am Freitagabend 20:00 Uhr zu Hause in der Kirchwies in Egg und am Sonntag um 20:00 Uhr resp. 18:00 Uhr auswärts in Sargans.
Der UHC Pfannenstiel schloss seine zweite NLB-Saison auf dem 11. und vorletzten Tabellenrang mit 19 Punkte an. Das sind doch ganze 7 Punkte mehr als in der Vorsaison. Doch nur auf den Punktestand zu schauen wäre falsch, denn der UHC Pfannenstiel hat in seiner zweiten Saison auf allen Ebenen Fortschritte erzielt, was sich anhand der vielen oft knappen Resultate und an der zunehmenden Variabilität des Pfanni-Spiels zeigte.
Das Team ist zweifelsohne auch breiter besetzt als in seiner Nationalliga-Premiere-Saison, dennoch konnte das Team auf Grund von Absenzen in der Qualifikation noch zu selten in gleichbleibenden Formationen auflaufen und trainieren. Es ist zu hoffen, dass dies im Hinblick auf die Playouts besser wird.
Dass der Gegner in der Playouts UHC Sarganserland heissen würde, durfte jedoch kaum erwartet werden. Der UHC Sarganserland bestreitet immerhin seine 11. Saison in Folge in der NLB und ist dort ein Schwergewicht. Neben dem Qualifikationssieg in der Saison 2010/2011 waren sie sehr zuverlässiger Playoff-Teilnehmer und erreichten nur schon in den letzten 5 Saisons dreimal die Halbfinals.
Nach einem Saisonstart mit zwei Niederlagen steigerten sich die St.Galler zunehmends und standen nach der Hinrunde mit 16 Punkten, oder ganzen 7 Punkten mehr als Pfannenstiel resp. 7 Punkten-Vorsprung auf den Playout-Platz, auf dem 6.Tabellenrang. Doch in der Rückrunde passte bei Sarganserland plötzlich nicht mehr viel zusammen. Zwar konnten in den ersten drei Spielen noch Thurgau (5:3) und Grünenmatt (5:1) souverän besiegt werden, doch im Anschluss musste das etablierte NLB-Team bis zum Qualifikationsende nicht weniger als 8x als Verlierer vom Feld und schoss dabei nur noch ein einziges Mal mehr als drei Tore. Diese Serie veranlasste dann den Verein auch zum Handeln. Ende Januar wurde Cheftrainer Marco Kipfer abgesetzt und der Betreuerstab mit Arto Riihimäki, dem ehemaligen Cheftrainer der Kloten-Dietlikon Jets (NLA) und lettischen Nationaltrainer, ergänzt.
Die beiden diesjährigen Duelle zwischen dem UHC Pfannenstiel und dem UHC Sarganserland hätten verschiedener nicht sein könnte. In Egg dominierte Pfannenstiel das Spiel fast nach Belieben, liess aber (zu) viele Chancen ungenutzt und musste letztendlich mit 1:2 als Verlierer vom Feld. Im Rückspiel Anfang Februar hatte Pfanni das Glück auf seiner Seite und zerstörte in einem Spiel auf mässigem Niveau sämtliche Playoff-Träume der Sarganser mit einem 7:2 Auswärtssieg. Letzte Saison behielten die St.Galler zweimal das bessere Ende für sich und gewannen 4:1 und 4:3.
Die Sarganser verfügen über eine kampf- und lauffreudige Truppe, diese Eigenschaften will Arto Riihimäki auch in den Playouts einsetzen. Im Tor verfügt Sargans mit Josef Mattle und Michael Vetsch über ein ausgeglichenes Torhüterduo, wobei mehrheitlich Mattle das Tor hütete. In der Defense kurbeln der spielstarke Samuel Pfiffner, Captain Claudio Stucki und das Sarganser Urgestein Dominik Hardegger das Spiel an und sorgen für Ordnung. Offensiv brillierte zuletzt vor allem der Schwede Jakob Karlsson, der sich viele Abschlussmöglichkeiten erarbeitet und sich so bereits 37 Skorerpunkte gutschreiben lassen konnte. Gefolgt wird er vom 26-jährigen Fabio Good, der sich in den letzten fünf Spielzeiten 181 Skorerpunkte erspielte. Die weiteren namhaften Individualisten sind Mauro Decasper, Remo Blumenthal und Ivano Torri, die allesamt auf eine erfolgreiche Vergangenheit bei Chur Unihockey zurückblicken können. In den Playouts auf Grund seiner Doppellizenz sicher nicht mehr zum Einsatz kommen wird der tschechischen Alt-Internationale Vojtech „Skalda“ Regi, der diese Saison nur noch einmal aushalf. Neben diesen Akteuren versucht Sargans aber auch auf eigene Jungtalente wie Jonas Good oder Fabio Kohler zu setzten.
Pfannenstiel erwartet in dieser Serie somit definitiv eine harte Knacknuss. Die bisherige Saison hat bis anhin aber auch gezeigt, dass sich der UHC Pfannenstiel vor keinem Gegner verstecken muss und somit auch nicht vor dem UHC Sarganserland. Was jedoch in den 22 Qualifikationsspielen geschehen ist, interessiert nun niemanden mehr, es zählt nun nur noch diese Serie und wer sich zuerst drei Siege erkämpfen kann.
Der UHC Sarganserland ist sicherlich in der Favoritenrolle und mächtig unter Zugzwang, doch wenn der UHC Pfannenstiel seine Fähigkeiten abrufen kann, ist in dieser Serie definitiv einiges möglich. Dass das Team über sich hinauswachsen kann haben die letzten beiden Saisons mit dem Aufstieg und dem Ligaerhalt mehr als eindrücklich gezeigt und Pfannenstiel ist absolut gewillt die Unihockeyschweiz weiter zu überraschen.
Pfanni ist in diesen Spielen wieder auf seine treuen und lautstarken Fans, die einen grossen Anteil an den letzten erfolgreichen Saisons hatten, angewiesen und bedankt sich jetzt schon für die grosse Unterstützung. Nichts weniger als der Ligaerhalt ist das Ziel, und dafür geben wir gemeinsam alles.
Also auf bald in Sargans oder im Pfanni-Dome Kirchwies in Egg.