Sagenhafte 428 Fans erlebten den Cup-Achtelfinal zwischen den beiden 1.Liga-Spitzenteams Bülach Floorball und dem UHC Pfannenstiel in der Sporthalle Hirslen mit, es war dies die zweitgrösste Fan-Anzahl aller Cup-Partien. Den Sieg feiern durfte dabei in einer denkbar knappen und hochstehenden Partie der UHC Pfannenstiel mit 6:5. Den siegbringenden Treffer schoss dabei Kulmala in der 55. Spielminute. Mit diesem Sieg schaffte der UHC Pfannenstiel Historisches und zieht als erstes 1.Liga-Team seit über 20 Jahren in den Cup-Viertelfinal ein.
Alles war angerichtet in Bülach für einen grossen Cup-Abend. Eindrücklich war vor allem auch die Kulisse der zahlreichen und lautstarken Pfanni-Fans, die nach Bülach gepilgert waren. Pfanni gewann das erste Bully und liess in der Folge den Ball gut laufen und konnte bereits in der 3. Minute ein erstes Mal jubeln. Kulmala spielte mit einem sehenswerten Pass Suter auf der rechten Seite frei, welcher direkt zum 1:0 für die Gäste einschoss. Die Freude währte aber nicht lange. Knapp drei Minuten später konnte Bülach ausgleichen. Matzinger traf mit einem Distanzschuss wunderschön unter die Querlatte zum Ausgleich. Pfanni liess sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen und powert weiter. Der Reihe nach hatten Scheuner, Forrer, Nideröst und erneut Forrer innert kürzester beste Abschlussmöglichkeiten, alle blieben aber ungenutzt. In der 8. Minute war es dann Ernst, der nach einem Abschluss von Heierli den Abpraller verwerten konnte und die Zürcher Oberländer verdientermassen wieder in Führung schoss. Pfanni hatte in der Folge das Spiel im Griff und mehr Spielanteile. Als in der 12. Minute Derungs auf die Strafbank wanderte konnte Pfanni in Überzahl auflaufen und dies wurde eiskalt ausgenutzt. Kulmala auf Nideröst und dieser mit einem Direktabschluss zum 3:1. Dieses Resultat hatte trotz weiteren Chancen auf beiden Seiten auch zur ersten Drittelspause bestand. Pfanni zeigte bis anhin einen starken und leidenschaftlichen Auftritt und liess Bülach noch nicht richtig ins Spiel kommen.
Dies sollte sich aber in Drittel Nummer 2 ändern. Bülach legte los wie die Feuerwehr und konnte in der 23. Minute den Anschlusstreffer erzielen. Ex-Nationalspieler Meier zeigte seine grosse Klasse, bediente Dall'Oglio, welcher auf 2:3 verkürzen konnte. Pfanni reagierte aber postwendend. Heierli setzte sich nach einer feinen Einzelleistung auf der linken Seite durch und traf mit einem Handgelenkschuss wunderbar in die rechte obere Torecke zum 4:2. Dieses Tor änderte aber nichts daran, dass die Zürcher Unterländer im zweiten Drittel mehr vom Spiel hatten. Dies sollte sich dann in der 28. Minute ein weiteres Mal auszahlen. Gartmann konnte einen Aufbaupass von Pfanni abfangen, spielte quer zu Müller, welcher den erneuten Anschluss sicherstelle. Kurze Zeit später wanderte Scheuner für einen Stockschlag in die Kühlbox und Bülach hatte die Möglichkeit in Überzahl auszugleichen, doch ein solidarisches Boxplay und ein bärenstarker Werber im Pfanni Tor verhinderten weiteres Ungemach. In der 36. Minute musste sich dann Weber aber doch ein viertes Mal geschlagen geben. Nach einem Pass von Schmitter in den Slot liess Pfanni Hottinger gewähren und dieser nutze dies zum 4:4 Ausgleichstreffer. Trotz weiteren Chancen auf beiden Seiten blieb es beim zu diesem Zeitpunkt verdienten Unentschieden nach 40 Minuten.
Pfanni musste im letzten Drittel einen Weg zurück ins Spiel finden und versuchte dies mit der Umstellung auf 2 Linien. Der Start verlief dann ideal. Nur 15 Sekunden nach Wiederanpfiff erwischte Nideröst den Bülacher Torhüter Häfliger mit einem Tunnel zur erneuten Pfanni-Führung. Die Führung währte aber nur kurz, ganz genau 89 Sekunden. Erneut war es Hottinger, der eine Vorlage von Meier in de Slot mit einem wunderbaren Drehschuss zum Ausgleich verwertete. Das hochstehende und spannende Spiel riss die zahlreichen Zuschauer von den Sitzen und die ohrenbetäubende Stimmung trug das seinige zu einer äusserst hitzigen, aber jederzeit fairen Partie bei. In der 46. Minute jubelte Pfanni nach einem Abschluss von Suter bereits wieder, doch die Schiedsrichter verweigerten dem (Nicht-)Tor die Anerkennung, das sie den Ball von der Latte vor und nicht hinter die Torlinie springen sahen. Wenig später sah Nideröst nach einem raumöffnenden Pass seinen Abschluss sicher von Häfliger pariert. Auf der Gegenseite musste Weber nach einer 2:1-Situation sein ganzes Können auspacken um den erstmaligen Rückstand zu verhindern. Dem Tor sehr nahe kam dann Hafner nach einem Airhook-Versuch und verschiedensten Nachschussversuchen. In der 55. Minute brandete dann wieder Jubel aus in der Hirslen. Nideröst fand auf der linke Seite Kulmala, welcher mit einem satten Schlagschuss die Zürcher Oberländer wieder mit 6:5 in Führung brachten. Die letzten Minuten waren dann definitiv rein gar nichts für schwache Nerven, aber Pfanni konnte den Vorsprung mit viel Einsatz und Wille über die Zeit retten. Als der Schlusspfiff erfolgte kannten die Freude und die Emotionen sowohl bei den Spielern als auch bei den Fans keine Grenzen mehr – Pfanni hat es tatsächlich geschafft und steht im Cup-Viertelfinale, also unter den letzten 8.
Ein Kompliment gebührt aber definitiv auch Bülach Floorball. Es war ein fantastisches und faires Unihockey-Spiel auf sehr hohem Niveau und letztendlich hat an diesem Abend sehr wenig über Sieg und Niederlage entschieden.
Trainer Werner zeigte sich in der Garderobe sichtlich stolz und hob vor allem den grossen Teamgeist hervor und wie alle sich diesem grossen Ziel untergeordnet hatten. Der am heutigen Tage zum Verteidiger umfunktionierte Bartenstein fasste es wie folgt zusammen: «Ich bin einfach nur stolz Teil dieses Teams zu sein. Einmal mehr haben wir mit Pfanni Geschichte geschrieben und das vor so einer unglaublichen Kulisse. Es hat sich angefühlt wie ein Heimspiel. Cup-1/4-Final, dass muss man zuerst mal verarbeiten…». Auch Best Player und Doppel-Torschütze Nideröst hob die grosse Pfanni-Fangemeinde hervor: «Unsere Pfanni-Anhänger haben dafür gesorgt, dass das Auswärtsspiel zum Heimspiel wurde. An dieser Stelle ein herzliches Dankschön. Diesen Erfolg konnten wir vor allem durch einen starken Teamgeist und dank unseren Fans realisieren».
Der UHC Pfannenstiel fiebert nun der nächsten Auslosung am kommenden Dienstag entgegen und ist gespannt, auf wenn man im Viertelfinale treffen wird.
Weiter mit Unihockey geht es aber bereits am heutigen Sonntag, 08.10.2023, wo Pfanni in der Meisterschaft zu Hause um 16:00 Uhr den starken Aufsteiger Floorball Uri empfängt.
Bülach Floorball – UHC Pfannenstiel 5:6 (1:3, 3:1, 1:2)
Sporthalle Hirslen, Bülach - 428 Zuschauer - SR: Linder / Altorfer
Tore: 3. Suter (Kulmala) 0:1. 6. Matzinger (Derungs) 1:1. 8. Ernst (Heierli) 1:2. 14. Nideröst (Kulmala) 1:3. 23. Dall'Oglio (Meier) 2:3. 24. Heierli 2:4. 28. S.Müller (J.Gartmann) 3:4. 36. Hottinger (Schmitter) 4:4. 41. Nideröst (Hafner) 4:5. 42. Hottinger (Meier) 5:5. 55. Kulmala (Nideröst) 5:6.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Bülach Floorball, 1-mal 2 Minuten gegen UHC Pfannenstiel
Bülach Floorball: Luise, ab 25. Häfliger (Tor); Derungs, Dall'Oglio, Meyer, D.Müller, S.Müller, Matzinger, Looser, Denzler, Hottinger, Stutz, Meier, Schmid, Zahner, Cockerill, Hofmann, J.Gartmann, Schmitter, Behrens, Bregenzer.
UHC Pfannenstiel: P.Weber (Tor), Edelmann (Ersatz); Zumkehr, Scheuner, Hafner, Nideröst, Forrer; Bartenstein, Gmür, Kulmala, Suter, Luchsinger; Heierli, Hottinger, Schläpfer, Ernst, Chlebda; Bär, Feldmann, Schüpbach, Ushiu, Büsser.
Bemerkung: UHC Pfannenstiel ohne Schindele, Bier, Schellenberg, Spälti und M.Weber. 45:03 Lattenschuss UHC Pfannenstiel. 57:37 Time-Out Bülach Floorball. 58:20-60:00 Bülach Floorball bei Ballbesitz ohne Torhüter. Best Player: Dall'Oglio (Bülach Floorball) und Nideröst (UHC Pfannenstiel).