Der UHC Pfannenstiel tat sich gegen den UH Appenzell lange schwer und lag nach zwei Drittel mit 2:4 Toren in Rückstand. Ein starkes Schlussdrittel führte zur Wende und zum 9:6 Sieg. Mit diesen drei Punkten kann sich der UHC Pfannenstiel in den Top 3 der Tabelle halten.
Die Zürcher Oberländer starteten offensiv und mit viel Ballbesitz ins Spiel gegen den UH Appenzell. In den ersten 5. Spielminuten hatten der Reihe nach Chlebda, Ernst und Luchsinger den Führungstreffer auf dem Stock. Doch sie scheiterten entweder am eigenen Unvermögen oder am gut aufgelegten Inauen im Appenzeller Tor. Nach dem Startfurioso der Einheimischen kamen dann auch die Gäste zum ersten Mal vor das Pfanni-Tor und es war Fässler, der nach einem Buebetrickli-Versuch den Ball auf Umwegen ins Tor springen sah. Dieser Rückstand war für die Zürcher Oberländer ein Dämpfer. Als dann aber Moser in der 10. Minute für einen Stockschlag auf die Strafbank wanderte, brauchte Pfanni nur 18 Sekunden um das Überzahlspiel auszunutzen. Hafner traf mit einem präzisen Handgelenkschuss zum verdienten 1:1 Ausgleich. In der 16. Minute war es dann erneut Moser, der dieses Mal wegen Sperrens die Strafbank aufsuchen musste und erneut schlug das Pfanni-Powerplay eiskalt zu. Dieses Mal traf Nideröst nach einem sehenswerten Querpass von Hafner zum Führungstreffer. Die Freude währte aber keine zwei Minuten. Neff fand etwas zu viel Platz vor und traf aus zentraler Position mit einem Flachschuss zum 2:2-Ausgleich und zugleich zum Pausenresultat. Pfanni hatte deutlich mehr vom Spiel und auch mehr Chancen, doch Appenzell zeigte sich in diesem ersten Drittel extrem effizient.
Der Start ins zweite Drittel gelang dann Appenzell besser. Bereits nach 32 Sekunden musste Schindele sein ganzes Können auspacken um den erneuten Rückstand zu verhindern. In der Folge übernahm Pfanni aber wieder das Spieldiktat. In der 25. Minute verpasste Chlebda alleine vor Torhüter Inauen. Obwohl Pfanni nach wie vor mehr Ballbesitz aufwies, kamen auch die Appenzeller zu guten Chancen. Eine solche verpasste Sutter am weiten Pfosten nach schöner Vorlage von Alder. Pfanni seinerseits tat sich in dieser Phase etwas schwer aus der spielerischen Überlegenheit auch gut Chancen zu kreieren. Erst in der 35. Minute kam Bartenstein dem Torjubel wieder ganz nahe, doch sein Ball prallte vom Aussenpfosten ins Feld zurück. Besser machten es da die Gäste, die in der 36. und 37. Minute durch Alder und Anderegg auf 4:2 davonziehen konnten. Beim ersten Tor wurde dem spielstarken Alder zu viel Platz gewährt und beim zweiten reagierte Anderegg nach einem Doppel-Pfostenschuss am schnellsten. Zwischen diesen beiden Toren liess Pfanni in Person von Chlebda erneut eine hochkarätige Chance aus, bzw. Inauen vereitelte diese mit einem Big Save. So sah sich Pfanni nach 40 Minuten mit einem Zweitore-Rückstand konfrontiert.
Für das letzte Drittel wurde die Aufstellung des Heimteams neu zusammengesetzt und die Kräfte in zwei Linien gebündelt. Diese Massnahme zeigte sofort ihre Wirkung. In der 42. Minute fand Bartenstein Suter am weiten Pfosten, der den Ball zum 3:4-Anschlusstreffer einschieben konnte. In der Folge hatten Luchsinger nach einem Freistoss und Hafner mit einem Pfostenschuss den Ausgleich auf dem Stock. Dieser viel dann aber in der 45. Minute. Ein Abschluss von Nideröst fand via Bande hinter dem Tor den Stock von Forrer, der Inauen keine Chance liess und auf 4:4 stellte. Pfanni war nun klar spielbestimmend, doch dennoch sahen sich die Einheimischen nur 41 Sekunden später wieder mit einem Rückstand konfrontiert. Alder setzte einen Handgelenkschuss trocken von der rechten Seite in die nahe Torecke zur erneuten Gästeführung. Pfanni liess sich dadurch aber keineswegs aus dem Konzept bringen und konnte 10 Minuten vor Schluss durch einen Doppelschlag die Führung an sich reissen. Schläpfer und Nideröst trafen beide, nachdem sie schön im Slot freigespielt wurden. Die Zürcher Oberländer waren nun angetrieben durch die lautstarken Fans gewillt das Resultat weiter auszubauen. Gesagt getan – Schläpfer erzielte in der 57. Minute das 7:5 und als dann in der 58. und 59. Minute zwei Appenzeller hintereinander die Strafbank aufsuchen mussten, konnte der Sieg mit den Powerplay-Toren 3 und 4 an diesem Abend gesichert werden. Nideröst und Hafner waren die Torschützen. Den Schlusspunkt des Spiel gehörte dann jedoch den Gästen. Blaser traf mit einem sehenswerten Backhandschuss zum 9:6-Schlussresultat.
Pfanni war über das ganze Spiel gesehen der absolut verdiente sicher, schaffte es aber erst im letzten Drittel auch bei 5 gegen 5 seine vielen Chancen in Tore umzumünzen. Letztendlich trugen das letzte Drittel und ein äusserst effizientes Powerplay zur Wende bei.
Best Player Hafner nach dem Spiel: «In den ersten beiden Drittel konnten wir wie schon so oft in dieser Saison unsere Chancen nicht verwerten. Im dritten Drittel konnten wir dann zeigen, was eigentlich möglich wäre, wenn die Bälle den Weg ins Tor finden. Es war aber wichtig fürs Selbstvertrauen diesen Match noch für uns zu entscheiden.» Ähnlich sah es Stürmer Nideröst: «Es war nicht einfach gegen einen tiefstehenden Gegner zu spielen, der viele Schüsse blocken konnte. Für das nächste Cup-Highlight gilt es die Chancenauswertung noch weiter zu verbessern».
Das von Nideröst angesprochene Cup-Highlight findet am kommenden Samstag, 7. Oktober 2023 statt. Dann trifft der UHC Pfannenstiel im Rahmen des 1/8-Finals auswärts in der Sporthalle Hirslen in Bülach auf den bis anhin verlustpunktlosen 1.Liga-Leader Bülach Floorball. Spielbeginn ist um 18:00 Uhr.
Tags darauf am Sonntag, 8. Oktober 2023 steht dann zu Hause in der Kirchwies in Egg die 6. Meisterschaftsrunden gegen den starken Aufsteiger Floorball Uri auf dem Programm.
UHC Pfannenstiel – UH Appenzell 9:6 (2:2, 0:2, 7:2)
3-fach Kirchwies, Egg - 127 Zuschauer - SR: Roth / Müller
Tore: 6. Fässler (Frischknecht) 0:1. 10. Hafner (Kulmala) 1:1. 17. Nideröst (Hafner) 2:1. 18. J.Neff (Alder) 2:2. 36. Alder (A.Sutter) 2:3. 37. Anderegg (Manser-Lutz) 2:4. 42. Suter (Bartenstein) 3:4. 45. Forrer (Nideröst) 4:4. 46. Alder 4:5. 51. Schläpfer (Suter) 5:5. 52. Nideröst (Hafner) 6:5. 57. Schläpfer (Bartenstein) 7:5. 58. Nideröst (Hafner) 8:5. 60. Hafner (Kulmala) 9:5. 60. Blaser (Alder) 9:6.
Strafen: 0-mal 2 Minuten gegen UHC Pfannenstiel, 4-mal 2 Minuten gegen UH Appenzell
UHC Pfannenstiel: Schindele (Tor), Edelmann (Ersatz); Heierli, Spälti, Kulmala, Nideröst, Chlebda; Bier, Gmür, Bartenstein, Suter, Luchsinger; Zumkehr, Hottinger, Hafner, Ernst, Schläpfer; Bär, Ushiu, Büsser, Moser, Forrer.
UH Appenzell: M.Inauen (Tor), Dörig (Ersatz); R.Zahner, A.Wolf, A.Sutter, J.Neff, Frischknecht, Manser-Lutz, Angehrn, S.Inauen, Moser, Anderegg, Fässler, M.Wolf, Blaser, Lamminger, Alder, Solenthaler.
Bemerkung: UHC Pfannenstiel ohne P.Weber, Feldmann, Schellenberg, Scheuner, Schüpbach und M.Weber. 15:36 Bier verletzt ausgeschieden. 34:20 Pfostenschuss UHC Pfannenstiel. 36:51 Doppe-Pfostenschuss UH Appenzell. 43:46 Pfostenschuss UHC Pfannenstiel. 48:17 Luchsinger verletzt ausgeschieden. 50:11 Time-Out UH Appenzell. 58:13 Pfostenschuss UHC Pfannenstiel. Best Player: Hafner (UHC Pfannenstiel) und Alder (UH Appenzell).