Dem UHC Pfannenstiel ist der Start in die Saison 2023/2024 geglückt. Bei frühsommerlichen Temperaturen von 28° Grad besiegten die Zürcher Oberländer im Rahmen des Schweizer Cup-1/64-Finals den letztjährigen NLB-Tabellenfünften UHC Lok Reinach mit 6:3. Zu Beginn machte sich das Heimteam das Leben das Leben noch selber schwer, doch ab dem Mitteldrittel lieferte Pfanni eine souveräne Darbietung ab und verliess das Feld letztendlich als verdienter Sieger.
Der Start gelang den Einheimischen vor 139 Zuschauern hervorragend. Bereits nach 92 Sekunden zappelte der Ball im Netz der Aargauer. Forrer konnte einen gegnerischen Aufbaupass abfangen, lief einige Schritte und legte backhand ab zum freistehenden Ernst, welcher ungehindert zur 1:0 Führung einschiessen konnte – ein Start nach Mass. In der dritten Spielminute hatten Suter und Bartenstein die Möglichkeit den Vorsprung auszubauen, konnten den Ball aber nicht im Gehäuse unterbringen. Wenig später wurde ein Pfanni-Rückpass zur perfekten Vorlage für den stark spielenden Cimino, dieser liess sich nicht zweimal bitten und schlenzte den Ball in die rechte obere Torecke zum Ausgleich. In der 7. Spielminute war es der tschechische Verstärkungsspieler Vojtisek der eine 2:1-Situation, welche aus einem Pfanni-Ballverlust in der Mittelzone resultierte, eiskalt abschliessen konnte. Pfanni war nun gefordert. Es entwickelte sich ein stetes hin und her, wo sich vor allem die beiden Torhüter Weber und Haller sich einige Male auszeichnen konnten. Pfanni hatte in dieser Phase mehr Ballkontrolle, doch Reinach spielte geradlinig und spekulierte auf Fehler des Heimteams und kam so zu einigen gefährlichen Überzahlsituationen. In der 14. Minute war es dann aber doch Pfanni, welches wieder jubeln konnte. Bartenstein erkämpfte sich den Ball, zirkelte diesen weiter zu Luchsinger, welcher im 1:1-Duell Haller im Reinacher Tor keine Chane liess und zum 2:2-Ausgleich einschob. Die Freude währte aber keine Minute. Erneut führte ein Ballverlust im Pfanni-Aufbau zu einem 2:1-Gegenstoss, den Konrad zur erneuten Gästeführung im Kasten versorgte. So endete ein abwechslungs- und torreiches erstes Drittel mit einem 3:2 für den Oberklassigen.
Pfanni war bewusst, dass die Eigenfehler minimiert werden mussten, dann würde eine Cup-Überraschung möglich sein. Der Start gelang erneut gut. Luchsinger, wenig später Neuzuzug Schläpfer und Chlebda in der 27. Minute in Unterzahl hatten alle den Ausgleich auf dem Stock, scheiterten aber am gut aufgelegten Haller im Tor. In der 30. Minute konnte sich dann auch Weber mit einem Big Save gegen Cimino auszeichnen. Kurtz nach Spielmitte erkämpfte sich Luchsinger einen Ball in der Offensivzone, legte quer zu Suter und dieser zum freistehenden Bartenstein, der zum 3:3-Ausgleichstreffer einschoss. Reinach reagierte und kam durch Reidy und Richner zu guten Abschlüssen, die aber eine sichere Beute von Torhüter Weber waren. Kurz vor Drittelspause löste sich Hafner aus der gegnerischen Ecke und spielte ein magistralen Pass auf Chlebda, welcher den Ball sehenswert zur Heimführung unter die Querlatte hämmerte. Somit stand es nach 40 Minuten 4:3 für das Pfanni und das letzte Drittel versprach richtig spannend zu werden.
Erneut erwischte Pfanni den besseren Start und es war Nideröst, der nach Vorlage von Hafner sehenswert per Volley zur 5:3 Führung einschiessen konnte. In der Folge setzte es auf beiden Seiten einige Strafen ab, doch die Boxplay standen gut und liessen keine Tore zu. Gut neun Minuten vor Schluss schnappte sich der von der Strafbank kommende Hafner den Ball und zog alleine auf Haller los und bezwang diesen souverän zum 6:3 – die Vorentscheidung? Reinach zog sein Time-Out ein und versuchte nochmals alles, doch Pfanni kämpfte solidarisch und hatte in der Schlussphase noch einige Möglichkeiten das Skore weiter zu erhöhen, Suter scheiterte bspw. zweimal am gegnerischen Gehäuse. So endete das Spiel letztendlich mit einem souveränen 6:3-Erfolg des Heimteams, welches sich über den ganzen Spielverlauf kontinuierlich steigerte und souverän in die nächste Runde des Schweizer Cups einziehen konnte. Dort wartet nun am vorletzten August-Wochenende entweder Ligakonkurrent UHC Herisau oder United Toggenburg, erneut keine einfache Aufgabe.
Bei Pfannenstiel darf man stolz sein, konnten doch von den letzten sechs Cup-Duellen gegen NLB-Teams deren fünf gewonnen werden, eine Selbstverständlichkeit ist dies aber nicht, vielmehr eine beeindruckende Kombination von Wille und Leidenschaft.
Torschütze Chlebda zeigte sich nach dem Spiel sichtlich zufrieden: «Ich bin sehr glücklich, dass wir einen positiven Start in die Saison feiern durften. Wir haben heute als Team wirklich gut gespielt, vor allem in der Verteidigung. Wir wissen, dass wir in der Offensive viel Qualität haben, somit wird der Schlüssel für eine erfolgreiche Saison sein in der Defensive immer konzentriert und hungrig zu bleiben. Ich hoffe, dass wir weiterhin so spielen und von Woche zu Woche besser werden.» Auch Schläpfer war happy: «Ich bin natürlich sehr erfreut, dass wir bei meinem Debut einen solchen Sieg gegen ein NLB-Team einfahren konnten. Insbesondere in den letzten zwei Dritteln konnten wir unser Spiel mit Ball aufziehen. Ich hoffe, dass uns dies auch in der nächsten Cup-Runde gelingen wird».
UHC Pfannenstiel – UHC Lok Reinach 6:3 (2:3, 2:0, 2:0)
3-fach Kirchwies, Egg - 139 Zuschauer - SR: Brändle / Manser
Tore: 2. Ernst (Forrer) 1:0. 4. Cimino 1:1. 7. Vojtisek (Sommerhalder) 1:2. 14. Luchsinger (Bartenstein) 2:2. 15. Konrad (Keusch) 2:3. 31. Bartenstein (Suter) 3:3. 39. Chlebda (Hafner) 4:3. 44. Nideröst (Hafner) 5:3. 51. Hafner 6:3.
Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen UHC Pfannenstiel, 3-mal 2 Minuten gegen UHC Lok Reinach
UHC Pfannenstiel: P.Weber (Tor), Schindele (Ersatz); Zumkehr, Schellenberg, Hafner, Nideröst, Chlebda; Bier, Gmür, Bartenstein, Suter, Luchsinger; Heierli, Hottinger, Schläpfer, Ernst, Forrer; Bär, Schüpbach.
UHC Lok Reinach: Haller (Tor); Schaffner, L.Sandmeier (Ersatz), Sommerhalder, Keusch, Dünki, T.Sandmeier, Konrad, Hediger, Tschudi, Ar.Frey, Cimino, Richner, Reidy, Vojtisek, Häfeli, An.Frey, Moser.
Bemerkung: UHC Pfannenstiel ohne Edelmann, Scheuner, Spälti, Büsser, Feldmann, Kulmala, Moser, Ushiu, M.Weber. 46:42 Pfostenschuss UHC Pfannenstiel. 50:47 Time-Out UHC Lok Reinach. 54:51 Lattenschuss UHC Pfannenstiel. Best Player: P.Weber (UHC Pfannenstiel) und Cimino (UHC Lok Reinach).