Nach jedem Saisonende gibt es auch Veränderungen in den Teams, dass ist leider auch beim UHC Pfannenstiel nicht anders. Nach der abgelaufenen Spielzeit werden drei langjährige Weggefährten in den verdienten Ruhestand gehen. Verteidiger Roman Weber und Torhüter Renato Studer werden nach vielen Unihockey-Jahren in „Rente“ entlassen bzw. betreiben allenfalls ihr Hobby noch auf dem Kleinfeld weiter. Sandro Kellermüller seinerseits wird auf Grund seiner Arbeit nach Holland ziehen und somit den UHC Pfannenstiel schweren Herzens verlassen.
Roman „Römä“ Weber gehörte noch als einer der letzten zur „goldenen Pfanni-Generation“, die seit Beginn der Saison 2007/2008 den UHC Pfannenstiel mitgeformt und mitgeprägt haben. Seinen Einstand im Herren-Team gab Weber als 16-jähriger am 23.09.2007 im 3. Liga-Spiel gegen den UHC Greenlight Richterswil. In den folgenden 16 Jahren kamen nicht weniger als 323 Meisterschaftsspiele – nur zwei Spiele weniger als Rekordhalter Thiemo Scharfenberger – und 31 Cupspiele zusammen.
Die Geschichten, die Weber mit dem UHC Pfannenstiel schreiben durfte sind eindrücklich - 5 Aufstiege bis hinauf in die NLB, ein 1.Liga-Meistertitel, dazu zwei 1.Liga-Finalteilnahmen und diverse Cupspiele gegen NLA-Teams (2x GC Unihockey, Floorball Köniz, Zug United). Das sind die reinen Zahlen, doch Weber war deutlich mehr als nur diese Zahlen. Er war eines der Aushängeschilder und Identifikationsfigur des Fanionteams. Er absolvierte seine ganze Karriere bei den schwarz-roten und war auf Grund seiner Art, seines Charakters und seiner Kollegialität eine unverzichtbare Stütze innerhalb des Teams. Nun mit 32 Jahre ist Weber aber an einem Punkt angelangt, wo er sich vermehrt auch anderen Dingen im Leben widmen möchte und deshalb zurücktritt. Er tut dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie er selber sagt: „Nach so vielen unvergesslichen Jahren und so vielen schönen Momenten, die ich mit meinen Teamkollegen erleben durfte Abschied zu nehmen schmerzt schon, aber ich habe gemerkt, dass die Zeit für mich gekommen ist die Herren 1-Karriere zu beenden. Man sollte immer aufhören, wenn es am schönsten ist.“
Weinende Augen bescherte Weber im Übrigen auch vielen seiner Teamkollegen in seinem Abschiedsspiel am 11.03.2023, als er im 1.Liga-Finale gegen die Iron Marmots Davos-Klosters kurz vor Schluss eingewechselt wurde und nur Sekunden später einen Freistoss gekonnt in die gegnerischen Maschen hämmerte. Wie wichtig Weber über all die Jahre für das Herren 1-Team des UHC Pfannenstiel war, sah man spätestens in diesem emotionalen und unvergesslichen Moment. Ein Abschied, der zur Karriere des aufgestellten Verteidigers aus Hinteregg passte und den er sich verdient hatte.
Verlassen wir das Fanionteam auch Torhüter Renato Studer. Studer durchlief die gesamten Juniorenstufen des UHC Pfannenstiel in Oetwil und bestritt sein erstes Spiel für das erste Herren-Team des UHC Pfannenstiel am 02.10.2005 mit 19 Jahren gegen UHC Zumikon II in der 2.Liga. Damals bildete er zusammen mit Andreas Curiger und Christof Maurer unter Trainer Randy Bongaards das Torhüter-Trio. Nach dieser Saison erfolgte der Wechsel zu den U21-Junioren der Jona-Uznach Flames und wieder zwei Jahre später die Rückkehr an den Pfannenstiel, allerdings ins Kleinfeld-Team.
Auf die Saison 2012/2013 hin kehrte Studer zurück ins Fanionteam und verhalf diesem in denkwürdigen Playoffs und Aufstiegsspielen gegen die Nesslau Sharks und SU Mendrisiotto-Ligornetto zum zweiten Aufstieg zurück in die 1.Liga. Nach dieser erfolgreichen Saison erfolgte der Wechsel zurück aufs Kleinfeld, wobei er in den folgenden vier Saisons immer wieder aushilfsmässig zur Verfügung stand, wenn Not bei Torhütern bestand. Ab der ersten NLB-Saison 2017/2018 lief Studer dann definitiv wieder fürs Fanionteam auf und hatte sehr grossen Anteil am damaligen Ligaerhalt gegen den UHC Grünenmatt. Neben den beiden Jahren in der Nationalliga, konnte er auch die letzten drei erfolgreichen 1.Liga-Saisons mit dem Vorstossen in die Cup-1/16-Finals (2x) bzw. Cup-1/8-Finals und dem zweimaligen 1.Liga-Vizemeistertitel miterleben und hatte mit seinen unzähligen Paraden auch massgeblichen Anteil daran, dass Pfanni immer eine tiefe Gegentorquote aufwies.
Nach 149 Spiele und 5‘164 Einsatzminuten verteilt über 18 Jahren zwischen den Pfosten des UHC Pfannenstiel zieht Studer nun mit 37 Jahren einen Schlussstrich.
Studer war sowohl auf dem Feld als lautstarker Leader, als auch neben dem Feld als teamdienlicher Unterstützer über all die Jahre ein wertvoller Eckpfeiler. Wertvoll ist und bleibt er mit seinen Ideen und seinem grossen Engagement auch weiterhin für den Verein – früher als Trainer und heute als Präsident.
Selber blickt er wie folgt auf seine Zeit zurück: „Beim Entscheid musste ich mir definitiv eine kleine Träne wegwischen. 18 Jahre sind eine lange Zeit, gespickt mit wunderbaren Erinnerungen und vielen neu erhaltenen Freundschaften. Aber der Entscheid reifte bereits seit einiger Zeit und es ist der richtige Zeitpunkt“.
Fortan wird er das Team als Zuschauer auf der anderen Seite der Bande mitverfolgen, aber wohl weiterhin genauso mitfiebern, wie alle die Jahre zuvor.
Ebenfalls jobbedingt nicht mehr für das Fanionteam auflaufen wird Sandro Kellermüller. Er wird ab Mai 2023 seine Zelte in der Schweiz vorläufig abbrechen und nach Holland umsiedeln.
Der umgängliche Offensivspieler wechselte auf die Saison 2020/2021 hin nach 89 NLA-Spielen vom lokalen Aushängeschild UHC Uster an den Pfannenstiel. Kellermüller integrierte sich rasch und war mit einer kollegialen, unkomplizierten und hilfsbereiten Art von Beginn an ein echter Gewinn für die Mannschaft.
Leider wurde seine erste Saison am Egger Hausberg bereits nach 5 Spielen auf Grund von Covid abgebrochen. In den Folgejahren war Kellermüller stets ein sicherer und konstanter Wert in der dritten Sturmreihe. In der Saison 2021/2022 verbuchte er insgesamt ansehnliche 17 Skorerpunkte, wobei er seine Sternstunde in der Finalserie gegen Unihockey Limmattal erlebte. Im Verbund mit Suter und Luchsinger traf er in vier Spielen drei Mal und erzielte bei beiden Finalsiegen jeweils das Game Winning Goal. In der abgelaufenen Saison kam Kellermüller vor allem was die Skorerpunkte anbelangt nicht mehr ganz auf die gewünschten Werte, dennoch war auf ihn immer verlass.
Zusammengekommen sind somit 59 Meisterschaftsspiele, 11 Tore und 14 Assists.
Kellermüller fällt es auch schwer seine Mannschaft und seine Kollegen zu verlassen und blickt mit folgenden Worten auf seine drei Pfanni-Jahre zurück: „Es waren drei wunderschöne Jahre bei Pfanni mit unzähligen Freundschaften und fantastischen Erlebnissen, welche ich schmerzlich vermissen werde. Leider konnten wir in dieser Zeit unsere guten Leistungen am Schluss in den Final-Serien jeweils nicht krönen. Doch ebenso wichtig wie der sportliche Erfolg war für mich der enorme Zusammenhalt und die daraus resultierende Geselligkeit, was schlussendlich diese Mannschaft einzigartig macht. Zum Schluss noch ein grosses Dankeschön an die Mannschaftskameraden und den Trainerstaff, ich werde euch in Zukunft aus der Ferne die Daumen drücken!“
Pfannenstiel verliert mit Weber, Studer und Kellermüller viel Routine und Erfahrung auf dem Feld und gute, langjährige Kollegen neben dem Feld. Die drei haben mit ihrer Art und ihrer Persönlichkeit massgeblich zum guten Teamspirit beigetragen. Die drei werden auf jeden Fall noch die verdiente Verabschiedung erhalten, vorerst sagen wir aber einfach von ganzem Herzen Dankeschön für viele gemeinsame, denkwürdige Pfanni-Momente.