Der UHC Pfannenstiel verliert sein letztes Heimspiel im Jahre 2022 nach einer bescheidenen Leistung mit 5:7 gegen Tabellenzehnten Vipers InnerSchwyz. Nach katastrophalem Beginn und 0:3 Rückstand fing sich Pfanni und kam bis Spielmitte zum Ausgleich, mache es aber in der Folge dem Gegner wieder zu einfach und verlor letztendlich nicht unverdient.
Alles war angerichtet um im Rahmen des Samichlaus-Special das letzte Heimspiel des Jahres zu absolvieren - 213 Zuschauer, der Samichlaus, Einlaufkinder, ein Wettbewerb und die Schweizer Tennis-Nummer 1 Marc-Andrea Hüsler vor Ort – was will man mehr? Klar ein gutes Spiel. Die erste Chance im Spiel gehörte Nideröst, der jedoch nach Vorlage von Hafner in der 4. Minute knapp verzog. Besser machten es da die Gegner aus der Innerschwyz. Eine einfache Freistossvariante aus der Ecke und plötzlich war Silvan Heinzer völlig unbewacht vor dem Pfanni-Tor und brauchte die Vorlage seines Bruders Cédric nur noch am machtlosen Schindele vorbei einzuschieben. Pfanni lag also bereits wie in der Vorwoche früh in Rückstand. Gut vier Minuten später kam es noch dicker für die Einheimischen. Nach einem Ballverlust von Pfanni hinter dem gegnerischen Tor schalteten die Vipers blitzschnell um. Erneut war es eine Heinzer-Combo. Cédric auf Silvan und dieser liess mit einer Körperfinte Verteidiger Scheuner aussteigen und bezwang Torhüter Schindele halbhoch in der nahen Torecke. Pfanni agierte bis anhin noch nicht gerade überzeugend und so sprang der Funke auch nicht aufs Publikum über. In der 11. Minute hatte dann Kellermüller bei einer 2:1 Situation zwei gute Chancen, sah jedoch beide vom erneut stark spielenden Fernandes im Vipers-Kasten abgewehrt. Während Pfanni vorne glücklos agierte, wurden ihnen von den Vipers aufgezeigt, wie das Toreschiessen geht. Heinzer konnte in der 12. Minute unbehelligt im Bogenlauf vor das Tor ziehen und der Ball in der weiten oberen Torecke versorgen, somit brauchte er nur gut 7 Minuten um einen lupenreinen Hattrick zu bewerkstelligen. Dank einer gelungenen Intervention von Schindele konnte wenig später das 4:0 durch Gwerder verhindert werden. Ab der 15. Spielminute kam nun auch das Heimteam etwas besser ins Spiel und vermehrt zu Torgelegenheiten. Chlebda, Nideröst und Hafner scheiterten jedoch entweder an der gelungenen Blockarbeit der Vipers oder an Torhüter Fernandes. Dafür, dass die Fans im ersten Drittel doch noch jubeln konnten, sorgte das Duo Ernst und Schellenberg in der 18. Spielminute. Schellenberg sah am weiten Pfosten Ernst, welcher den Ball eiskalt zum Anschlusstreffer einschob.
War dieses Tor die Initialzündung für das zweite Drittel, nach einer fehlerhaften Darbietung im ersten Drittel? Die Antwort lautete ja. Nur 28 Sekunden nach Wiederbeginn spielte Forrer Nideröst frei, der jedoch seinen Abschluss rechts am Gehäuse vorbeischlenzte. Keine zwei Zeigerumdrehungen später leitete Chlebda einen Pass von Schellenberg weiter nach rechts aussen zu Ernst. Dieser lief zwei, drei Schritte und zog ab. Dabei erwischte er Fernandes in der nahen Ecke unter dem Arm zum 2:3. Pfanni war nun definitiv zurück im Spiel. In der 25. Minute war es Suter, der nach feiner Vorlage von Scharfenberg den Ausgleich auf dem Stock hatte, jedoch am leeren Tor vorbeischoss. In der 27. Minute kamen dann innert kurzer Zeit Scharfenberger und Heierli zu guten Chancen. Wenig später war dann der Ausgleich doch Tatsache. Nach einer Grosschance von Hafner kam der Ball von hinter dem Tor via Forrer zu Nideröst, welcher den Ball backhand unter die Querlatte drosch. Das Momentum war nun definitiv auf der Seite der Zürcher Oberländer. Doch dieses wechselte keine Minute später doch wieder die Seite. Nach einem langen Pass kam der Ball von aussen in den Pfanni-Slot, wo Heinzer sein viertes Tor an diesem Abend verbuchen konnte, zum vierten Mal nach Vorlage seines Bruders. Dieses Tor brachte Pfanni wieder etwas aus dem Konzept. Kurze Zeit später war es Schindele, der eine 1:0 Situation gegen Lüönd souverän entschärfen konnte. In der Folge flachte das Spiel etwas ab bis in die letzte Spielminute des Drittels. Die Vipers kamen 30 Sekunden vor der Pausensirene zu einem Freistoss aus der seitlichen Halbposition. Nach einer einfachen Variante stand Topscorer Gwerder plötzlich völlig frei und schlenzte den Ball zur 5:3-Gästeführung in die Maschen. So lag Pfanni auch in der zweiten Drittelspause mit zwei Toren im Hintertreffen. Es musste also im letzten Drittel definitiv eine Reaktion her, dafür reduzierte Trainer Werner auf 2 Linien.
Nach bereits 75 Sekunden sah Ernst einen Ball vom gegnerischen Pfosten abprallen. In der 45. Minute war dann aber der erneute Anschlusstreffer doch Tatsache. Hafner sah am weiten Pfosten Nideröst, der den Ball mit einem Heber im Vipers-Gehäuse unterbrachte – 4:5. Erneut folgte aber die Reaktion der Gäste postwendend. Bei einem Freistoss fackelte Marty nicht lange und brachte den Ball direkt im Tor unter, dies gestaltete sich etwas zu einfach, da Pfanni keine Mauer stellte. In der Folge war Schindele wieder zwei Mal gefordert als er mit zwei Big Saves dafür sorgte, dass Pfanni weiter in Schlagdistanz blieb. In der 55. Minute brachte Suter die Hoffnungen auf einen Punktgewinn zurück. Captain Hottinger brachte den Ball zur Mitte, wo Suter ihn volley in die gegnerischen Maschen hämmerte. Wenig später hiess es für Pfanni aber nochmals Atem anhalten, als ein Vipers Spieler aus kürzester Distanz verzog und noch einige Sekunden später sorgte eine wieder zurückgenommene rote Karte noch etwas für Unruhe. Dies war nun aber gleichzeitig auch der Zeitpunkt für die Schlussoffensive. So hiess es nach 56:48 Time-Out UHC Pfannenstiel und anschliessend Herausnahme des Torhüters. Die Massnahme brachte aber keinen Erfolg. Zumkehr vertändelte den Ball und der spätere Best Player Cédric Heinzer brauchte nur noch ins verlassene Gehäuse zur 7:5 Siegsicherung einzuschieben.
Die Vipers haben sich an diesem Abend den Sieg durch eine beherzte Leistung redlich verdient. Der UHC Pfannenstiel seinerseits machte dem Gegner das Toreschiessen, wie bereits gegen die Flames viel zu einfach, alleine drei Gegentore resultierten durch einfache Freistossvarianten. Scharfenberger zeigte sich nach dem Spiel denn auch eher wortkarg: «Wir konnten unseren vielen Ballbesitz nicht in Tore ummünzen, während sich die Vipers sehr effizient zeigten». Captain Hottinger führte dann noch aus: «Wir haben den Start komplett verschlafen. Trotz einer Leistungssteigerung gegenüber den ersten 10 Minuten waren die Vipers kaltblütiger und effizienter. Das Spiel heute zeigte uns einmal mehr, dass wir gegen jeden Gegner das Leistungsmaximum abrufen müssen um zu bestehen».
Ob Pfanni auf die beiden vergangenen Niederlagen reagieren kann, können sie am kommenden Sonntag, 11.12.2022 um 19:00 Uhr auswärts in der Turnhalle Gringel in Appenzell gegen den starken Aufsteiger UH Appenzell zeigen. Nach zwei punktelosen Spielen ist der Leader UH Bassersdorf-Nürensdorf enteilt und die Verfolger sind wieder im Nacken.
UHC Pfannenstiel – Vipers InnerSchwyz 5:7 (1:3, 2:2, 2:2)
3-fach Kirchwies, Egg - 213 Zuschauer - SR: Müller / Egli
Tore: 5. S. Heinzer (C.Heinzer) 0:1. 9. S.Heinzer (C.Heinzer) 0:2. 12. S.Heinzer (C.Heinzer) 0:3. 18. Ernst (Schellenberg) 1:3. 23. Ernst (Chlebda) 2:3. 29. Nideröst (Forrer) 3:3. 30. S.Heinzer (C.Heinzer) 3:4. 40. Gwerder (M.Schuler) 3:5. 45. Nideröst (Hafner) 4:5. 46. Marty 4:6. 55. Suter (Hottinger) 5:6. 58. Heinzer 5:7.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen UHC Pfannenstiel, 1-mal 2 Minuten gegen Vipers InnerSchwyz
UHC Pfannenstiel: Schindele (Tor); P.Weber (Ersatz); Zumkehr, Scheuner, Hafner, Nideröst, Forrer; Heierli, R.Weber, Kellermüller, Scharfenberger, Suter; Schellenberg, Hottinger, Büsser, Ernst, Chlebda; Murk, Gmür, Feldmann, Moser, Ushiu.
Vipers InnerSchwyz: Fernandes (Tor), Näpflin (Ersatz); Grünenfelder, Föhn, Forster, Gwerder, R.Schuler, Regli, J.Schuler, M.Bachmann, Kälin, S.Heinzer, C.Heinzer, Marty, M.Schuler, Lüönd, Bitterli, Furrer, Holdener.
Bemerkung: UHC Pfannenstiel ohne Studer, Spälti, Bier, Bartenstein, Luginbühl und Luchsinger. 41:15 Pfostenschuss UHC Pfannenstiel. 56:48 Time-Out UHC Pfannenstiel. ab 56:48 UHC Pfannenstiel bei Ballbesitz ohne Torhüter. 59:38 Time-Out Vipers InnerSchwyz. Best Player: Ernst (UHC Pfannenstiel) und C.Heinzer (Vipers InnerSchwyz).