Nach dem letztjährigen gewollten Abstieg fanden wir in der NLB der Plauschliga wieder einen Platz. Der Saisonstart führte uns ins Hinterland des Aargaus nach Windisch. Windisch, das klingt im ersten Moment nach Kindermörder-Ferrari oder Höhlenmord. Doch weit gefehlt, denn uns erwartete die Elite von morgen. Die Lattenknaller stellen sich alle aus Absolventen der Fachhochschule Nordwestschweiz zusammen.
Im Aargau sind die Ferien vorbei, wir sind noch mittendrin. Daher fuhren wir mit nur zwei Linien ans Auswärtsspiel. Im Labyrinth der riesigen Turnhalle fanden wir auch endlich unsere Halle und so konnte es auf einem Originalplatz mit Banden auch schon losgehen. Pfanni fand gut ins Spiel und konnte die durchschaubaren Angriffe der Lattenknaller lesen und sofort antizipieren. Philipp eröffnete den Score, doch leider ins falsche Netz. Trotzdem war der Knoten nun offen, Urs, Thomas und nochmals Philipp waren erfolgreich und so ging es mit einer knappen Führung zum ersten Pausentee. Die beiden Goalies waren gut aufgelegt und vereitelten x Chancen hüben wie drüben.
Da unser Gegner mit drei Linien antrat, war für uns klar, dass wir mit unseren Kräften haushälterisch umgehen müssen. Insbesondere, da das Rückspiel gleich folgen wird. Mit neuem Elan ging's in die letzten 15 Minuten. Thomas und Urs konnten zweimal jeweils zwei Gegenspieler aus sich ziehen und so den freistehenden Colin anspielen, welcher mit satten Schüssen dem Goalie keine Chance liess. Durch diese relativ hohe 1-5 Führung wurden die Lattenknaller geweckt und sie versuchten mit mehr Energie endlich auch selber ein eigenes Tor zu erzielen. Bei uns sank der Batteriestand weiterhin und daher überrascht es nicht, dass die Lattenknaller auf 3-5 herankamen. Mit vier Feldspielern und ohne Torhüter versuchten sie nun mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Karin rettete uns diesen Sieg und mit dem Schlusspfiff konnte Thomas noch ins leere Tor zum Schlussstand von 3-6 einnetzen. Der erste Sieg der Saison war in trockenen Tüchern!
Im Rückspiel galt es nun zu schauen, dass wir die Energie über 30 Minuten halten konnten. Es kam wie es kommen musste: Binzis Fuss knickte in der gefühlt ersten Aktion und musste sich pflegen lassen. Urs' (Juniorentrainer in Uster) Analyse war folgende: Wenn der Knöchel zum PiPo-Ball anschwillt, dann ist es halb so schlimm, schonen reicht aus. Bei einer Tennisball-Grösse wird es schwierig und ein Arzt sollte konsultiert werden und bei ergänzenden blauen Strichen, egal in welche Richtung, ist die Unihockey-Karriere massiv gefährdet.
Die restlichen fünf Feldspieler wussten nun, sie müssen Extraschichten schieben und ihre Batterie muss noch mehr leisten. Urs nahm sich ein Herz und schoss uns mit seinem mutigen Schuss vom eigenen Tor aus in Führung. Es kam noch besser. Colin bediente wiederum Urs, welcher den Ball im Lattenkreuz versorgte. Nun spielten sich die Pfannis in einen Rausch und jeder Schuss war ein Treffer. Colin und Thomas brachten uns sehenswert mit vier Toren in Führung. Doch dann kam eine 180-Grad Wende: die Auswechslungen funktionierten nicht mehr, Zuordnungen fanden nicht mehr statt und die Lattenknaller wurden endlich für ihren grossen Aufwand belohnt. Dank der Gleichberechtigung, dass Frauentore nicht doppelt zählen, konnten wir einen Rückstand bis zum Halbzeitpfiff verhindern. In gefühlt fünf Minuten war unsere vier Tore Führung weg und wir mussten über die Bücher.
Der gekühlte Fuss von Binzi zeigte keine Schwellung und die Schmerzen waren überschaubar. Daher spielten wir nun wiederum mit zwei Linien weiter. Trotzdem musste Karin wieder hinter sich den Ball aus dem Tor nehmen und so sahen wir uns nun mit einem Rückstand konfrontiert. Unser Jungspund Colin war heute sehr gut aufgelegt und wollte der einzigen Zuschauerin seine Qualitäten zeigen, er brachte uns mit einem Energieanfall den Ausgleich. Doch die Lattenknaller hatten nun das Pech vom ersten Spiel ins Glück im zweiten Spiel umgewandelt und brachten ihre Farben mit zwei Längen in Führung. Noch fünf Minuten waren zu spielen. Zuerst scorte Binzi mit einem Buebetrickli und kurz danach hämmerte Thomas den Ball unter die Latte zum viel umjubelten Ausgleich. Die Lattenknaller pressten nochmals vor und die Pfannis konterten gefährlich, doch weitere Tore blieben aus und es blieb bei einem fair verdienten Unentschieden.
Besten Dank an die Lattenknaller der FHNW. Es hat Spass gemacht, so soll Unihockey sein. Wir wünschen Euch viel Erfolg in den weiteren Spielen.
Da wir die Saison eröffneten und sonst noch niemand spielte, grüssen wir nun als König mit drei Punkten von Platz Nr. 1. Diesen wollen wir bis Ende Saison jedoch verlieren, denn aufsteigen ist für uns keine Option, das Alter und die Gesundheit dankt. Ach ja, nach dem Duschen wurde dann doch noch ein PiPo-Ball am Knöchel gesichtet, also wird jetzt geschont. Dass diese Schonung jämmerliche Schmerzen nach sich ziehen, war bei der Analyse leider kein Thema, aber eine logische Schlussfolgerung.
FHNW Lattenknaller vs. Pfanni Senioren-Plus 3:6 (1:3)
Tore: Eigentor, Urs (Colin), Philipp (Mischa), Thomas (Urs), Colin (Thomas), Colin (Urs). Gegentor, GT, Thomas
FHNW Lattenknaller vs. Pfanni Senioren-Plus 7:7 (4:4)
Tore: Urs (Thomas), Urs (Colin), Colin (Thomas), Thomas (Urs), GT, GT, GT, GT, GT, Colin, GT, GT, Binzi, Thomas
Für die Pfanni Senioren Plus:
Karin Stamm (Tor), Martin Binzegger, Colin Eck, Philipp Gisler, Thomas Schlecht, Mischa Stamm, Urs Trinkner.