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10.09.2022

Das Wettkampfglück war nicht auf Seite des UHC Pfannenstiel

Das Wettkampfglück war nicht auf Seite des UHC Pfannenstiel

Der UHC Pfannenstiel verliert mit 3:7 gegen den NLA-Absteiger und scheidet zum 7. Mal in der Vereinsgeschichte in den Cup-1/16-Finals aus. Die Analyse des Spiels fällt zwiespältig aus, einerseits zeigten die Zürcher Oberländer über weite Strecken eine starke Partie, andererseits wäre in diesem Spiel mit etwas mehr Wettkampfglück mehr möglich gewesen.

Es war angerichtet für einen wunderbaren Cup-Abend. Knapp 300 Zuschauer und 47 Einlaufkinder verliehen dem Spiel einen würdigen Rahmen. Diese mussten sich allerdings noch etwas gedulden, da der Spielbeginn wegen der späten Anreise der Berner Oberländer 15 Minuten nach hinten geschoben wurde.

Der Start gelang dann den Einheimischen alles andere als wunschgemäss. Zwar hatte Nideröst nach 22 Sekunden nach einem Durchbruch, scheiterte aber am gut reagierenden Aubert im Thuner Tor. Besser machten es die Gäste in der 4. Spielminute. Nach dem Pfanni einen Ball im eigenen Slot vertändelte fackelte Würz nicht lange und bezwang den chancenlosen Weber zum 1:0 Führungstreffer. Gut zwei Minuten später stand wieder Weber im Brennpunkt, als er mirakulös gegen Moser rettete. In der 10. Spielminute sah er sich dann zum zweiten Mal bezwungen. Hottinger lenkte einen Schuss von Würz unhaltbar ab. So sah sich Pfanni früh mit einem 2:0-Rückstand konfrontiert. Luchsinger brachte aber nur 6 Sekunden die Hoffnung zurück ins Pfanni Spiel, als er nach dem Bully voll durchzog und den Anschlusstreffer erzielen konnte. In der Folge habe es Chancen auf beiden Seiten, die entweder von den beiden stark spielenden Torhütern entschärft wurden oder bei denen die Bälle knapp an den Toren vorbeiflogen. So stand es nach 20 Minuten 1:2 aus Sicht des Heimteams. Die Gäste wirkten etwas spritziger und wacher im Kopf als die Einheimischen.

Dies sollte sich aber zu Beginn des Mitteldrittels ändern. Hafner und Luchsinger verpassten beide hauchdünn den Ausgleichstreffer. Besser machten es da erneut die Gäste in ihrem einzigen Powerplay. Wiedmer verwertete eine Vorlage von Bärtschi mit einem halbhohen Abschluss in die nahe Torecke. Nideröst hatte kurze Zeit später die Möglichkeit zu verkürzen, doch er sah seinen Ball knapp am Tor vorbeistreifen. In der Offensive kein Glück und in der Defensive Pech, dass sollte sich erneut in der 34. Minute bestätigen, als Zumkehr einen Abschluss von Baumann unglücklich ins eigene Tor ablenkte. Pfanni war eigentlich auf Augenhöhe, sah sich aber dennoch mit einem 1:4 Rückstand konfrontiert. In der Schlussminute des Mitteldrittels konnte Heierli mit einem satten Distanzschuss im Powerplay auf 2:4 verkürzen, doch die gute Stimmung wurde von den Gästen gleich wieder zur Nichte gemacht. Nach einem Fehlpass im Aufbau, schaltete Thun blitzschnell um und nutzten die mangelnde Zuteilung in der Pfanni-Defense eiskalt aus. Graber schloss die Vorlage von Zbinden erfolgreich ab. Pfanni hatte aber in dieser animierten Schlussminute nochmals die Möglichkeit zu verkürzen, doch Nideröst sah seinen Abschluss am gegnerischen Lattenkreuz abprallen. Für Pfanni galt es also im Schlussdrittel drei Längen aufzuholen, dafür wurden geringfügige Linienumstellungen gemacht.

Den besseren Start ins letzte  Drittel erwischten erneut die Gäste, doch Weber war auf dem Posten und vereitelte die Chance des Tschechen Kopecky. Auf der Gegenseite war es der wirblige polnische Pfanni-Neuzuzug Chlebda, der zum wiederholten Male am gut reagierenden Aubert scheiterte.

Es war nun ein stetiges hin und her. Dem Tor am nächsten kam dabei Suter, der den Ball backhand an die Latte hämmerte. Somit mussten sich die Zuschauer bis zur 53. Minute bis zum nächsten Tor gedulden. Suter brachte mit einem wunderbaren Abschluss in die nahe hohe Torecke die Fans zum Jubeln. Es konnte also eine heisse Schlussphase eingeläutet werden. Doch die Thuner spielten sehr souverän und abgeklärt und liessen nur wenig zu. Im Gegenteil sie hatten das Wettkampfglück weiter auf ihrer Seite. Nur 14 Sekunden nach dem Pfanni-Timeout war es Hafner, der seinen eigenen Hüter Weber mit einem unglücklichen Move überlistete. Somit war das Spiel entschieden, dennoch konnte Thun noch einen draufsetzten. 38 Sekunden vor Schluss war es Ruch, der sich mit dem 3:7 für den Schlusspunkt verantwortlich zeigte. Sicherlich ein etwas zu hohes Resultat. Pfanni zeigte abgesehen von den ersten 10 Minuten ein starkes Spiel und forderte dem mit Ausnahme der beiden Ausländer Papousek und Lehto in Vollbesetzung angetretenen UHC Thun alles ab – es fehlte schlicht und einfach das berühmte Wettkampfglück. Offensiv waren die Zürcher etwas zu wenig kaltblütig und defensiv trugen die Eigentore das ihrige zum Resultat bei.

Captain Hottinger äusserte sich nach dem Spiel wie folgt: «Einsatz, Wille und Glaube hat das Team vorgelebt und alles versucht. Leider hat das Wettkampfglück gefehlt, welches nötig gewesen wäre um dein gutes Thun zu besiegen, dennoch können wir stolz sein. Jetzt müssen wir die negativen wie auch die positiven Punkte analysieren und daraus lernen. Diese Erkenntnisse werden uns helfen unsere Saisonziele gemeinsam als Team zu erreichen.» Auch Verteidiger Heierli sah viel positives «Nach dem aktiven Auftritt nach der abgelegten Anfangsnervosität gegen einen starken Gegner können wir zufrieden sein. Letztlich machte sich jedoch doch ein wenig bemerkbar, dass wir nicht regelmässig Spiele mit einem solchen Tempo bestreiten. Aus dieser ärgerlichen und nicht zwingenden Niederlage nehmen wir jedoch auch viel Positives mit.»

Chlebda zeigte sich von der ganzen Atmosphäre und der Organisation beeindruckt: «So etwas habe ich noch nie erlebt, dass ist besser als de WM-Spiele, die ich bis jetzt bestritten habe – super cool.»

Nach Spielende wurde bei Pfanni mit David Kyburz, der 17. Saisons und 317 Spiele fürs Fanionteam bestritt noch ein ganz Grosser unter frenetischen Applaus verabschiedet.


Pfanni kann sich nun voll auf die Meisterschaft konzentrieren, welche nach dem Rückzug von Zürisee Unihockey erst am kommenden Wochenende beginnt. Pfanni trifft dabei auswärts auf die mit grossen Ambitionen in die Saison startenden Glattal Falcons. Spielbeginn ist am Samstag, 17.09.2022 um 19:00 Uhr in der MZH Dürrbach in Dübendorf.

 

UHC Pfannenstiel – UHC Thun 3:7 (1:2, 1:3, 1:2)

3-fach Kirchwies, Egg - 291 Zuschauer - SR: Hiltbrunner / Hiltbrunner

Tore: 4. Würz (Zbinden) 0:1. 10. Würz (Graber) 0:2. 10. Luchsinger (Suter) 1:2. 27. Wiedmer (Bärtschi) 1:3. 34. Baumann (Eigentor) 1:4. 40. Heierli (Hafner) 2:4. 40. Graber (Zbinden) 2:5. 53. Suter (Luchsinger) 3:5. 59. Baumann (Eigentor) 3:6. 60. Ruch (Pluhar) 3:7.

Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen UHC Pfannenstiel, 1-mal 2 Minuten gegen UHC Thun

UHC Pfannenstiel: P.Weber (Tor); Studer (Ersatz); Zumkehr, Hottinger, Hafner, Nideröst, Forrer; Bier, Schellenberg, Kellermüller, Suter, Luchsinger; Heierli, Scharfenberger, Ushiu, Ernst, Chlebda; Gmür, R.Weber, Feldmann, Scheuner, Büsser.

UHC Thun: Aubert (Tor), Juon (Ersatz); Baumann, Moser, Grunder, R.Küenzi, Kopecky, Bärtschi, Jost, Bieri, Pluhar, D.Küenzi, Wiedmer, Zbinden, Ruch, Würz, Wölfli, Aebersold, Graber, Schwendimann, Zimmermann

Bemerkung: UHC Pfannenstiel ohne Schindele, Murk, Spälti, Bartenstein, Luginbühl und Moser. 39:35 Lattenschuss UHC Pfannenstiel. 48:18 Lattenschuss UHC Pfannenstiel. 58:11 Time-Out UHC Pfannenstiel. ab 58:11 UHC Pfannenstiel bei Ballbesitz ohne Torhüter. Debüt von Chlebda im Fanionteam des UHC Pfannenstiel. Kyburz wurde beim UHC Pfannenstiel verabschiedet. Best Player: Luchsinger (UHC Pfannenstiel) und Würzr (UHC Thun).

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