Nach dem ersten Playoff-Viertelfinal-Spiel steht der UHC Pfannenstiel bereits mit dem Rücken zur Wand. Vor 223 Zuschauern verlieren die Zürcher Oberländer nicht unverdient mit 4:7 gegen den UHC Herisau. Das Heimteam machte sich vor allem durch einfache Fehler das Leben selber schwer, was die Appenzeller während der gesamten Spielzeit eiskalt ausnutzen.
Alles war angerichtet für einen erfolgreichen Playoff-Start – eine würdige Kulisse, lautstrake Fans und zwei Teams, die für spannende Duellen garantieren. Zu Beginn schien es aber, als sein der UHC Pfannenstiel alles andere als bereit. Bereits in der 79 Sekunde brandete Jubel bei den Gästen aus. Der Herisauer Conzett erkämpften sich hinter dem Pfanni-Tor den Ball und sah Meier völlig frei im Slot, der den Ball zum 1:0-Gästeführung einschoss. Das Positionsspiel stimmte hier bei Pfanni überhaupt nicht. Pfanni tat sich sichtlich schwer in Spiel zukommen, in der 4. Minute kamen aber dann doch auch die Hausherren zur ersten Chance. Nach einer schönen Kombination verzog Bartenstein im Slot aber und setzte den Ball links am Tor vorbei. Besser machten es da die Herisauer. Nach einem Ballverlust des Heimteams in der Vorwärtsbewegung fackelten die Gäste nicht lange. Brunner spielte zu Zwicker, der aus der Halbdistanz abzog und auf 2:0 erhöhen konnte. Pfanni war nun definitiv gefordert und die Reaktion folgte zu Drittelsmitte. Kyburz fing einen Ball in der Mittelzone ab, spielte quer zu Carigiet und dieser nutzte die 3:1-Situation mit einem wunderbaren Schuss in die rechte obere Torecke zum Anschlusstreffer. Und es sollte noch besser kommen für die Einheimischen. In der 15. Minute zog Gallati aus der eigenen Defensivzone an und brachte den Ball hoch vors Tor. Dort war erneut Carigiet zur Stelle, der nach einer feinen Ballannahme mit dem Oberkörper den Ball volley vorbei an Nüssli zum 2:2 Ausgleich im Herisauer Gehäuse versorgte. Dieses Resultat hatte dann auch zur ersten Drittelspause bestand. Der UHC Pfannenstiel begann schwach, fand aber ab der 10. Spielminute besser ins Spiel, leistete sich aber einfach noch zu viele einfache Fehler, dies musste im zweiten Drittel zwingend verbessert werden.
Die erste Chance im zweiten Drittel hatte Feldmann. Nach einer schönen Einzelleistung verfehlte er das Tor aber kann. Selbiges galt auch für Gallati, der nach einer schönen Freistossvariante im Slot völlig freistehend den Führungstreffer für Pfanni vergab. In der Folge mussten sich die Zürcher Oberländer aber zwei Mal in Unterzahl beweisen. Zuerst wanderte Heierli für ein wiederholtes Vergehen auf die Strafbank und dann Feldmann für einen Stockschlag von hinten. Beide Unterzahlspiele überstand Pfanni jedoch mit Bravour. Kurz nach Ablauf der Strafe hatte Heierli die Führung auf dem Stock, doch sah er seinen Ball vom Pfosten zurückprallen. Dann folgte jedoch die rabenschwarze die 34. Minute. Zuerst führten zwei Ballverluste in der Mittelzone zu einem sehenswert vorgetragenen Angriff von Herisau – Zwicker spielte auf Stucki und dieser zu Schwarz, welcher nur noch einzuschieben brauchte. Nur 22 Sekunden später, zappelte der Ball bereits wieder im Tor von Torhüter Studer. Ausgang war ein mangelndes Pfanni-Forechecking und anschliessende Zuteilungsfehler. Dies nutze Hess eiskalt zur erneuten Zweitore-Führung aus. Kurze Zeit später hatte Schweizer noch das 5:2 auf dem Stock, doch Studer rettete seine Farben vor einem erneuten Gegentor. Auf der Gegenseite hatte Bartenstein die Möglichkeit zu verkürzen, doch er setzte den Ball neben das Tor. So ging es mit einem 2:4 Rückstand aus Sicht des Heimteams in die Garderobe. Das Heimteam musste nun im letzten Drittel noch einen Gang höher schalten, wollte sie dieses erste Spiel noch drehen.
Doch zu Beginn war es Herisau, dass das Spiel kontrollierte und das Heimteam laufen liess. Erst nach ca. 5 Minuten kam das Heimteam zum ersten wirklichen Ballbesitz. Diesen nutzten es dafür gleich zum Anschlusstreffer. Nideröst spielte quer zu Heierli, der den Ball flach zu seinem ersten Treffer im Pfanni-Dress einschob. Die Aufholjagd konnte also beginnen. Doch nur wenige Sekunden später wanderte Suter für einen Stockschlag von hinten auf die Strafbank. Pfanni zeigte sich aber erneut souverän im Unterzahlspiel und konnte seinerseits gleich im Anschluss in Überzahl auflaufen. Dieses nutzen die Zürcher Oberländer nach nur 16 Sekunden. Suter stand im Slot goldrichtig und drosch den Ball in den gegnerischen Torhimmel zum Ausgleich. War nun das vielzitierte Momentum endlich auf Pfanni-Seite? Die Antwort lautete nein. Nachdem die Schiedsrichter pro Team eine Strafe ausgesprochen hatten, nutzen die Gäste die 4:4-Situation aus. Brunner schlenzte den Ball aus der Halbdistanz in die weite Torecke zur erneuten Gästeführung. In der Folge reduzierte das Heimteam auf 2 Linien um die Schlussoffensive zu starten. Doch es war wieder den Gästen vorbehalten das nächste Mal zu jubeln. Nach einem defensiven Aussetzen liess sich Ledergerber nicht zweimal bitten und erhöhte auf 4:6. Pfannenstiel sah sich nun gezwungen sein Time-Out einzuziehen und fortan bei Ballbesitz den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler zu ersetzen. Doch auch dies sollte an diesem Abend keinen Erfolg bringen. Der gegnerische Topscorer Conzett traf mit einem Drehschuss falsch in die in die nahe Torecke zum 4:7. Sinnbildlich für die etwas unglückliche Leistung beim ersten Playoff-Spiel, war dass im Anschluss auch noch ein Wechselfehler eine Zeitstrafe einbrachte. So spielte Herisau die Zeit herunter und konnte den verdienten 7:4-Auswärtssieg feiern. Die Gäste haben sich den Sieg mit ihrer engagierten und leidenschaftlichen Leistung verdient, zudem zeigten sie sich defensiv sehr abgeklärt und erlaubten sich weniger Fehler als das Heimteam. Bei Pfannenstiel kamen hingegen zu viele Spieler nicht auf ihr normales Leistungslevel.
Verteidiger Scharfenberger dazu: «Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, während dies Herisau auf der Gegenseite tat. Sie haben unsere Fehler eiskalt ausgenutzt und selber nur wenige Fehler begangen.» Der verdiente Best Player Carigiet fügte noch hinzu: «Wir sind mit einigen kleinen Fehlern ins Spiel gestartet, die vom Gegner eiskalt bestraft wurden. In der Folge konnten wir unser Spiel nie richtig aufziehen und haben dem Gegner zu viel Ballbesitz überlassen. Nun heisst es nach vorne zu schauen und am kommenden Freitag eine Reaktion zu zeigen».
Für Pfannenstiel steht somit am kommenden Freitag, 11.02.2022 um 20:00 Uhr im Sportzentrum in Herisau bereits ein Endspiel auf dem Programm – ein Sieg ist Pflicht, soll die Saison nicht in einer riesigen Enttäuschung enden.
UHC Pfannenstiel – UHC Herisau 4:7 (2:2, 0:2, 2:3)
3-fach Kirchwies, Egg - 223 Zuschauer - SR: Niedermann/Pestoni.
Tore: 2. Meier (Conzett) 0:1. 7. Zwicker (Brunner) 0:2. 10. Carigiet (Kyburz) 1:2. 15. Carigiet (Gallati) 2:2. 34. Schwarz (S.Stucki) 2:3. 34. Hess (Wetter) 2:4. 46. Heierli (Scharfenberger) 3:4. 49. Suter (Hafner) 4:4. 51. Brunner (Schwarz) 4:5. 55. Ledergerber (S.Stucki) 4:6. 56. Conzett (von Allmen) 4:7.
Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen UHC Pfannenstiel, 2-mal 2 Minuten gegen UHC Herisau
UHC Pfannenstiel: Studer; P.Weber (Ersatz); Heierli, Scharfenberger, Hafner, Nideröst, Forrer; Schellenberg, Hottinger, Bartenstein, Suter, Luchsinger; Gallati, Scheuner, Kellermüller, Kyburz, Carigiet; Lopez, Feldmann.
UHC Herisau: Nüssli; Jud (Ersatz); Schwarz, L.Stucki, Scherer, Meier, Ledergerber, Schweizer, Wetter, Brunner, Germann, Rüegg, Hess, Schmid, von Allmen, S.Stucki, P.Mittelholzer, Possag, Schilling, Conzett, Rohner, Zwicker.
Bemerkung: UHC Pfannenstiel ohne Mangia, Bier, Gmür, Spälti, Murk, R.Weber, Zumkehr und Moser. 33:12 Pfostenschuss UHC Pfannenstiel. 55:47 Time-Out UHC Pfannenstiel. 55:47-60:00 UHC Pfannenstiel ohne Torhüter. Delay wurde beim UHC Pfannenstiel verabschiedet. Best Player: Carigiet (UHC Pfannenstiel) und Nüssli (UHC Herisau).