Die zweite Runde brachte uns ans Ende der Welt, genauer gesagt nach Oberentfelden im tiefen Aargauerhinterland. In der modernen Halle wurde ohne Banden gespielt, was das Spielfeld ungewohnt zusätzlich 4-5 Meter breiter machte.
Neu zum Team stiessen Colin und Maurus, sie ersetzten unsere Ergänzungsspieler Arno und Vonmoos. Wie üblich spielten wir mit sieben Feldspielern und einer Torfrau, nach wie vor gilt beim Wechseln das Skistation-System: vorne rauspreschen und hinten aufschliessen.
Beim Einspielen und -laufen wurden vom versierten Publikum bereits einige deutliche Unterschiede zwischen den Teams ausgemacht. Auf der einen Seite, das junge etwa halb so alte Dutzend Athleten der Heimmannschaft, welche in bester Suva-Manier vorbildlich x-Runden Warmlaufen und anschliessend gekonntes taktisches einschiessen des Torhüters betrieben. Auf der anderen Seite unsere Senioren welche versuchten, die alten Knoche ein wenig zu wärmen, ohne sich zu fest zu bewegen. Gemäss Augenzeugenberichten nichts Neues, doch evtl. muss man da Neues versuchen und von den Siegern lernen.
Das Spiel begann intensiv mit wenigen Chancen auf beiden Seiten, die Heimmannschaft brillierte mit zu Beginn ineffizientem Herumrennen, wir hielten mit sauberer Raumdeckung an unserem Spiel fest. Das Team aus Oberentfelden nutzte seine Heimstärke aus und löste das Spiel wiederholt schnell und über die ganze Breite aus, dabei kam auch die jugendliche Spritzigkeit zum Vorschein welche sie mit zwei Längen in Front brachte. Thomas konnte nach schönem Zuspiel von Urs noch vor der Pause auf 2-1 verkürzen. Viel haben wir nicht falsch gemacht, doch fehlte uns die Ruhe und auch die Geschwindigkeit, um den Gegner unter Druck zu setzen.
In der zweiten Halbzeit spielte die Heimmannschaft noch stärker und schneller auf, unsere Konter waren zu langsam und für die Gegenkonter war unser Umschaltmoment zu langsam. Karin hielt uns lange im Spiel, doch irgendwann brach der Bann und wir standen mit 6:1 vor der nächsten Niederlage. Thomas konnte den Halbzeit Shot-Out verhindern und schoss noch zum Schlussresultat von 6:2 ein.
Im zweiten Spiel galt es, besser miteinander die Räume abzusprechen, schneller umzuschalten und feindliche Schüsse zu verhindern. Das zweite Spiel spiegelte in etwa das erste. Schnell waren wir wiederum mit 3 Toren im Rückstand, doch davon liessen wir uns nicht unterkriegen, im Gegenteil, Urs brachte uns mit einem Doppelschlag wieder zurück ins Spiel Mischa und Binzi konnten ihn zweimal erfolgreich freispielen. Das Spiel war neu lanciert und wenn wir unser Spiel spielen und uns auf unsere Stärken konzentrieren, dann ist es eine ausgeglichene Partie. Es kam noch besser, Christoph lancierte Mischa, welcher mit einem herrlichen Lupfer unter die Latte den Ausgleich ermöglichte. Doch im direkten Gegenstoss kassierten wir wiederum einen Gegentreffer und kurz vor der Halbzeit sogar noch das 5:3. Man merkte es der Heimmannschaft an, die jungen wilden, halb so alt wie wir, wollten bis zur letzten Sekunde hier keinen Meter verloren geben und wir waren mit unserem Latein am Ende und schlussendlich haben wir auch zu viel Angst vor Verletzungen und verzichteten auf die letzten 5% Engagement, da der Plausch die höchste Priorität geniessen soll.
Nach der Pause kams zum offenem Schlagabtausch, wobei die Heimmannschaft schneller umschalten konnte, so wurden sie immer gefährlicher vor unserem Tor und konnten gleichzeitig unsere heissen Momente im letzten Moment jeweils abkühlen. Einmal klappte es noch, Christoph sah den freistehenden Binzi welcher den Torhüter vernaschen konnte, doch dieser Lichtblick brachte zu wenig, denn dies war nur noch Kosmetik zum Schlussstand von 8-4.
Besten Dank an Oberentfelden für die Gastfreundschaft und das faire Spiel, insbesondere den Schiedsrichter der proaktiv keine Hektik aufkommen liess.
Die erste Runde mit 5:15 verloren, die zweite mit 6:14, der Trend zeigt aufwärts, aber zu langsam. Maurus und Colin mit jeweils 0 Scorerpunkte haben noch Verbesserungspotential. Unsere Defizite wurden uns gnadenlos aufgezeigt, Raum- vs. Manndeckung muss dynamischer werden, die Spielauslösung besser eingeübt werden, langsame Risikopässe durch den eigenen Slot eingestellt werden und allgemein mehr Bewegung im eigenen Spiel und dann klappt es auch mit den Umschaltmomenten!
Pro Gegentor fuhren wir 10km, im Total 140km. Als nächstes folgt ein Heimspiel, das Momentum ist auf unserer Seite 😊
Oberentfelden vs. Senioren-Plus
6:2 (2:1)
Tore: GegenTor, GT, Thomas (Urs), GT, GT, GT, GT, Thomas
Oberentfelden vs. Senioren-Plus
8:4 (5:3)
Tore: GegenTor, GT, GT, Urs (Mischa), Urs (Binzi), Mischa (Christoph), GT, GT, GT, GT, Binzi (Christoph), GT.
Für die Pfanni Senioren Plus:
Martin Binzegger, Christoph Czermak, Colin Eck, Maurus Keller, Thomas Schlecht, Karin und Mischa Stamm sowie Urs Trinkner.