Ein stark aufspielender UHC Pfannenstiel verlangt im Cup-1/8-Final dem amtierenden Cupsieger Zug United aus der NLA alles ab und verliert letztendlich nach hartem Kampf mit 3:6. Vor einer atemberaubenden und lautstarken Kulisse mit 397 Zuschauern zeigten sich die Zuger über das ganze Spiel schlicht kaltblütiger, was letztendlich den Unterschied ausmachte.
Die Halle war mit über 50 Einlaufkindern, 397 Zuschauern und einem bis in die Haarspitzen motivierten UHC Pfanni bereit für ein grosses Vereinshighlight – schliesslich sollte es nicht nur ein Unihockeyfest werden, sondern es sollte auch die Sensation gelingen.
Der Start verlief vielversprechend und das Heimteam versteckte sich keineswegs. Bereits in der 3. Spielminute sah Carigiet einen ersten Abschluss vom Zuger Hüter Schälin abgewehrt. In der 9. Spielminute wäre dann der Führungstreffer für Pfanni möglich gewesen, doch eine 3:1-Situation wurde etwas gar leichtfertig vergeben. Zug seinerseits machte es dann in der 14. Spielminute besser und konnte durch den Schweden Andersson mit 1:0 in Führung gehen. Dieser hatte auf der rechten Angriffsseite etwas gar viel Platz und schlenzte den Ball mit einem schönen Handgelenkschuss in die weite Torecke. In der 18. Minute spielten dann Larsson, Hallén und Andersson die Pfanni-Defense schwindlig. Die schöne Kombination schloss dann erneut Andersson mit einem unhaltbaren Direktabschluss für die Zuger ab. Nur 26 Sekunden später liess Flütsch die Gäste erneut jubeln, er verwertete einen blitzsauberen Konter eiskalt. Mit diesem 0:3 aus Sicht des UHC Pfannenstiel ging es in die erste Pause. Trotz gutem Start, lagen die Zürcher drei Längen in Rückstand und zeigten doch eine gewisse Nervosität. Diese sollte in Drittel 2 nun abgelegt werden.
Gesagt getan, bereits in der 22. Minute hatte Bartenstein den Anschlusstreffer auf dem Stock, doch der Ball verfehlte das Ziel nur knapp. Nur 3 Minuten später spielte Luchsinger erneut Bartenstein im Slot frei, doch dieses Mal sah er seinen Schuss von Schälin pariert. Pfannenstiel hatte nun die fesseln abgelegt und spielte selbstbewusst auf. Dies untermauerte eine weitere Chance von Suter zur Spielmitte. In der 34. Minute brach dann erstmals Jubel in der Kirchwies aus. Hafner spielte einen Freistoss auf Nideröst, der den Ball in den gegnerischen Maschen zum 1:3 Anschlusstreffer unterbrachte. Leider währte die Freude nur 4 Minuten. Ebenfalls nach einem Freistoss erwischte Menon Torhüter Weber auf der kurzen Ecke. Trotz weiteren guten Pfanni-Chancen wollten keine weiteren Tore mehr fallen. Somit hiess es nach 40 gespielten Minuten 1:4 aus Sicht des Heimteams.
Trainer Werner mahnte seine Mannschaft im letzten Drittel weiterhin clever und geduldig zu spielen um so dem koterstarken Zug nicht ins offene Messer zu laufen.
Dennoch waren es die Zuger, die in der 45. Minute den nächsten Treffer erzielen konnte. Torhüter Weber konnte einen Abschluss von Topscorer Hallén noch abwehren, doch gegen den Nachschuss von Larsson war er machtlos. Pfanni steckte aber auch nach diesem Tor nicht auf uns kam zu seinen Chancen. So sah Suter eine 1:0-Situation von Torhüter Schälin geklärt, auf der Gegenseite musste in der 52. Minute auch Weber all sein Können auspacken um einen weiteren Gegentreffer zu verhindern. Das nächste Mal jubeln durfte dann Pfanni in der 53. Minute. Luchsinger sah am weiten Pfosten Bartenstein, welcher einschussbereit gewesen wäre, doch ein Zuger lenkte den Ball zum 2:5 Anschlusstreffer ins Tor. Nun keimte nochmals Hoffnung auf bei den knapp 400 Zuschauern und die Stimmung war schlicht gigantisch. Pfannenstiel zog nach 56:31 sein Time-Out ein uns versuchte in der Folge ohne Torhüter sein Glück. Doch dieses Engagement wurde erst 48 Sekunden vor Schluss mit dem 3:5 durch ein Volleytor von Hafner belohnt. Den Schlusspunkt unter ein fantastisches Spiel setzte dann Hallén, der den Ball im verlassenen Pfanni-Tor zum 3:6 Schlusstand unterbrachte.
Der UHC Pfannenstiel zeigte ein starkes Spiel, hatte aber am Anfang etwas zu viel Respekt vor dem Gegner und zeigte sich in der Folge schlicht und einfach weniger kaltblütig und effizient als der Gegner aus dem Oberhaus des Schweizer Unihockeys, vor allem im Mitteldrittel hätte Pfanni das eine oder andere Tor mehr schiessen müssen. Dies sah auch Pfanni-Urgestein Scharfenberger so: «Es war ein tolles Highlight für den ganzen Verein. Leider waren wir nicht effizient genug um den Cupsieger noch mehr zu ärgern». Auch Best Player Hafner zeigte sich nach dem Spiel zwar zufrieden, aber dennoch enttäuscht: «Grundsätzlich bin ich mega stolz auf unser Team und die ganze Cup-Leistung. Heute war eine unglaubliche Atmosphäre in der Halle mit all den lautstarken Fans und es machte richtig Spass zu spielen. Die Niederlage fühlt sich aber trotz Klassenunterschied bitter an, weil vom Gefühl her doch mehr drin gelegen wäre.»
Trainer Werner sprach dem Team im Anschluss noch ein grosses Kompliment für die ganze Cup-Kampagne aus und er sei stolz auf das Team. Es zeige den Willen des Teams, wenn nach einem 3:6 gegen den Cupsieger alle enttäuscht seien.
Pfannenstiel verabschiedet sich also hocherhobenen Kopfes aus dem diesjährigen Schweizer Cup – es war ein wunderbares Erlebnis und ein unbeschreibliches Gefühl in dieser Atmosphäre spielen zu dürfen.
Das schönste Kompliment erhielt Pfanni direkt vom Gegner aus Zug, die von einem stark aufspielenden UHC Pfanni und von einer atemberaubenden und laustarken Kulisse sprachen.
Für den UHC Pfannenstiel geht es bereits am Sonntag, 14.11.2021 mit dem Auswärtsspiel bei den Vipers InnerSchwyz mit dem Ligaalltag weiter, wo es dem im Cup gewonnenen Schwung mitzunehmen gilt.
UHC Pfannenstiel – Zug United 3:6 (0:3, 1:1, 2:2)
3-fach Kirchwies, Egg - 397 Zuschauer - SR: Etter / Mutzner
Tore: 14. Andersson (Larsson) 0:1. 18. Andersson (Hallén) 0:2. 18. A.Flütsch (Schmidiger) 0:3. 34. Nideröst (Hafner) 1:3. 38. Menon (A.Flütsch) 1:4. 45. Larsson (Hallén) 1:5. 53. Eigentor (Luchsinger) 2:5. 60. Hafner (Nideröst) 3:5. 60. Hallén 3:6.
Strafen: 0-mal 2 Minuten gegen UHC Pfannenstiel, 0-mal 2 Minuten gegen Zug United
UHC Pfannenstiel: P.Weber; Studer (Ersatz); Heierli, Scharfenberger, Nideröst, Hafner, Forrer; Schellenberg, Hottinger, Bartenstein, Suter, Luchsinger; Scheuner, Gallati, Kellermüller, Kyburz, Carigiet; Murk, R.Weber, Feldmann, Moser.
Zug United: Schälin; Nilsson (Ersatz); Maurer, Andersson, Staub, T.Flütsch, Larsson, Khan, Mock, Neidhart, Schmidiger, Uhr, Nigg, Schelbert, Egli, Furger, Hess, Heim, A.Flütsch, Hallén, Menon.
Bemerkung: UHC Pfannenstiel ohne Mangia, Bier, Lopez, Spälti und Zumkehr. 56:31 Time-Out UHC Pfannenstiel. UHC Pfannenstiel 56:31-60:00 bei Ballbesitz ohne Torhüter. Stauffer und Huber wurde beim UHC Pfannenstiel verabschiedet. Best Player: Hafner (UHC Pfannenstiel) und Andersson (Zug United).
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