Heute kommt mit Tizian "Tizi" Edelmann ein weiterer Torhüter zu Wort. Der kleinere Bruder von Lucien ist mit 8 Jahren eher zufällig zum Unihockeysport zum Torhüterdasein gekommen, jetzt dafür mit umso mehr Elan und Freude dabei. Tizi liebt die Herausforderung des Torhüterdaseins ganz nach dem Motto "Top oder Flop", in seinen jungen Jahren darf er schon auf einige Karriere-Highlights zurückblicken, wie die dreimalige Teilnahme an den Prague Games, den Sieg an den Prague Games oder auch die Nomination für die kantonale U13-Auswahl. Aktuell hütet er das Tor der U16A-Junioren des UHC Uster.
Du hast mit 8 Jahren mit Unihockey begonnen, wie bist Du zu diesem Sport gekommen?
Eine ganz lustige Geschichte. Mein Bruder Lucien spielte bei den C-Junioren in Maur. Sie nahmen am Oetwiler Grümpi teil. Ich ging als Fan mit. Bei der Ankunft kam Lukas Bindschädler auf uns zu und fragte um 7 Uhr morgens, ob ich Lust hätte mitzuspielen, da ein Spieler fehlen würde. Natürlich sagte ich ja. Allerdings hatte ich keine Sportsachen dabei. So musste mein Vater noch einmal zurück, um meine Turnschuhe, es war ja Winter, zu holen. Im zweiten Spiel stand ich dann schon im Tor, da mein Bruder ausnahmsweise auch einmal draussen spielte. Ich konnte nachher allerdings noch nicht ins offizielle Training, da ich noch zu jung war. Meine Karriere begann dann erst ein Jahr später.
War für Dich von Anfang an klar, dass Du Torhüter sein möchtest?
Da ich schon beim Grümpi in Oetwil im Tor stand, war es für mich schon immer klar. Aber auch mein Bruder hatte einen grossen Einfluss.
Was ist für Dich der Reiz des Torhüterdaseins? Du warst ja zumindest zu Pfanni-Zeiten als wahrer Showman bekannt😊
From Hero to Zero, aber auch umgekehrt. Ich bin gerne im Tor, weil ich ein wenig unabhängig vom restlichen Team bin. Falls mein Team einmal einen weniger guten Tag hat, kann ich das Team allein immer noch im Spiel halten. Meine Show mache ich jetzt hoffentlich mit coolen Paraden ;-)
Nach 5 Jahren beim UHC Pfannenstiel hast Du uns im 2019 Richtung UHC Uster verlassen, was gab den Ausschlag für diesen Wechsel?
Ich spielte in der U13 und da kamen natürlich meine Kollegen aus anderen Vereinen auf mich zu, ob ich nicht wechseln möchte. Natürlich stiegen auch meine Ambitionen und die Aussicht auf einen Platz in einem A-Team war sehr stark. Ich ging aber nicht alleine, auch Ryan Schmid hat mit mir den Weg nach Uster unternommen. Und dann war da ja auch noch mein Bruder, der ebenfalls beim UHC Uster im Tor stand.
Du warst schon dreimal Bestandteil der Prague Games-Delegation von Zurich United. Worin liegt der Reiz dieser Reisen ins Ausland?
Es ist toll mit Spielern aus anderen Zürcher Vereinen sich mit internationalen Gegnern zu messen.
Besonders in Erinnerung bleibt mir natürlich der Turnier-Sieg mit den B13 Gekos. Wir hatten ein so gutes und tolles Team, wir waren wirklich unschlagbar! Mit vielen Kollegen dieses Teams stehe ich heute noch in Kontakt, nicht nur auf dem Spielfeld. Man hat da gesehen, was man mit einem guten Teamspirit erreichen kann.
Ebenfalls hattest Du es in die U13-Auswahl geschafft, machen Dich solche Nominationen stolz?
Natürlich macht mich das stolz. Gerade auf der Torhüterposition gibt es eine grosse Konkurrenz.
Nun spielst Du in der U16A des UHC Uster und ihr seid 4 Torhüter, wie gehst Du mit dieser Konkurrenzsituation um, spielen tut ja jeweils nur einer?
Das ist tatsächlich nicht ganz einfach. Ich gebe aber einfach in jedem Training Vollgas. Ich gehöre zu den jungen im Team und so ist es wie in jeder U-Mannschaft, in der zweiten Saison kommt man dann zu mehr Spielzeit.
Was würdest Du als die wesentlichsten Eigenschaften eines Torhüters bezeichnen?
Als Torhüter muss man immer fokussiert und bereit sein. Man darf keine Sekunde unkonzentriert sein, da es im Unihockey sehr schnell zu und her geht. Eine gute Reaktion und geistige Flexibilität sind auch von sehr grossem Vorteil.
Pfanni ist ja aktuell nicht gerade überhäuft mit Torhütern, was würdest Du einem Junior empfehlen, dass er solche Fortschritte macht wie Du?
Torhüter kann ein sehr deprimierender Job sein, daher nie aufgeben und immer nach vorne schauen. Sich ärgern bringt nichts, das Spiel geht weiter. Natürlich muss man in jedem Training das Beste geben. Jeder Ball der aufs Tor fliegt, muss gehalten werden, egal ob Training oder Match. Wichtig ist auch, dass man sich Tipps bei erfahrenen Torhütern holt, ihr Erfahrungsschatz ist Gold wert. Man muss sich immer weiterentwickeln und manchmal auch neue Dinge ausprobieren, einfach nicht während einem wichtigen Match.
Wie gehst Du aktuell mit der gesamten Situation rund um Covid-19 um und was würdest Du Dir wünschen?
Wir als U16-Team können zum Glück mehr oder weniger normal weitertrainierten. Die Meisterschaft fehlt mir aber schon sehr. Aber auch hier dürfen wir den Kopf nicht in den Sand stecken. Ich hoffe, dass bald ein Impfstoff gefunden und wird und sich alles wieder normalisiert.