Von der Trainerbank wechseln wir nun an eine ganz spezielle Position auf dem Feld, nämlich zum Torhüter. Der fast 18-jährige Lucien Edelmann, seines Zeichens eines der grössten Torhüter-Talente des UHC Pfannenstiel, steht aktuell beim HC Rychenberg Winterthur zwischen den Pfosten des U21A-Teams. Zuvor spielte er nach seinem Wechsel weg vom UHC Pfannenstiel drei Jahre beim Nachbarverein UHC Uster. Wie Lucien mit der aktuellen Situation umgeht, wie er trainiert und was ihn zu den Vereinswechseln bewogen hat folgt auf den kommenden Zeilen.
Du hast den UHC Pfannenstiel 2017 in Richtung UHC Uster verlassen, was waren da die Beweggründe?
Der UHC Pfannenstiel war für mich der optimale Start in meine noch junge Unihockeykarriere. Mit Spiel und Spass im Vordergrund durfte ich die faszinierende Seite am diesem Sport kennenlernen. Jedoch wuchsen meine Ambitionen und Wünsche in den besten Juniorenliegen der Schweiz zu spielen rasch und ich entschloss mich mit 15 Jahren dem UHC Uster anzuschliessen, um Leistungssport betreiben zu können.
Nach 3 Saisons bist Du nun weitergezogen zum HC Rychenberg Winterthur, war es einzig der Reiz der über 1000 Personen-fassenden Axa-Arena?
Auf diese Saison hin beschloss ich den nächsten Schritt zu wagen. Natürlich spielte die Infrastruktur rund um den HC Rychenberg auch eine Rolle mich für diesen Verein zu entscheiden. Jedoch standen viel mehr die sportlichen Fortschritte im Vordergrund. Der HC Rychenberg ist vor allem für seine hervorragende Juniorenarbeit bekannt. So viel mir die Entscheidung mich für den HCR zu entscheiden ziemlich einfach.
Der Saisonstart mit 4 Siegen aus 6 Spielen war erfolgreich, wie hast Du Dich persönlich im neuen Verein eingelebt?
Der Saisonstart verlief für uns sehr gut. Nach ein paar Startschwierigkeiten konnten wir das Ruder in die richtige Richtung reissen und uns bis zum Meisterschaftsunterbruch kontinuierlich steigern. Ins Team habe ich mich super einfügen können. Durch schon bestehende Freundschaften und den guten Trainer-Staff fand ich schnell den Anschluss.
Du bist Torhüter, die sollen ein kleinwenig anders sein, wie äussert sich das bei Dir?
Das Torhüter anders sind ist alt bekannt. Wir spielen im Grund genommen ein anderes Spiel wie unsere Vorderleute. Der Konkurrenzkampf ist meiner Meinung nach besonders, da wir jederzeit unsere Leistungen bringen müssen. Dazu nehme ich mir die Aussage von Manuel Neuer zu Herzen: „Als Torhüter kannst du so viele Bälle halten wie du willst, am Ende des Tages wirst du an deinen Fehlern gemessen:“ Ich denke das beschreibt das Torhütersein ganz gut.
Wer ist oder war eigentlich Dein grosses Torhütervorbild?
Durch meine Rückennummer kann man mein Vorbild sehr gut erraten. Es ist die 98 wie Patrick Weber.
Vergleiche für uns mal deine drei Stationen miteinander – was sind die Unterschiede zwischen dem UHC Pfanni, dem UHC Uster und dem HC Rychenberg Winterthur?
Wie erwähnt steht bei Pfanni der Spass im Vordergrund. Es ist sehr familiär, was ich sehr zu schätzen weiss. Wenn ich die Zeit finde und mich wieder einmal in den Bann der Kirchwies ziehen lasse, ist es immer wieder schön alte Kollegen wiederzusehen. Beim UHC Uster und dem HC Rychenberg steht die Leistung im Vordergrund. Dabei kann auch gezielt die Fähigkeiten des Torhüters gefördert werden. Bei HC Rychenberg fand ich jedoch dieses kollegiale und familiäre Gefühl von Pfanni wieder, was mir sehr entgegen gekommen ist.
Wie sieht Dein Trainingsalltag in der aktuellen Covid-19-Situation aus?
Momentan sind unsere Möglichkeiten zu trainieren sehr eingeschränkt. Jedoch trainieren wir zweimal pro Woche. Unser Team wurde jeweils in zwei Gruppen à 15 Personen eingeteilt, wobei wir jeweils entweder Dienstags oder Mittwochs trainieren. Dies natürlich mit dem nötigen Sicherheitsabstand und des ständigen Tragen der Masken. Am Donnerstag findet dann noch ein Krafttraining via Zoom statt. Es ist uns jedoch freigestellt, ob wir das Training besuchen, denn wenn man sich in der aktuellen Situation nicht wohlfühlt, muss das Training auch nicht besucht werden.
Wenn Du in Leuten auf der Welt in der aktuellen Situation etwas mit auf den Weg geben könntest, was wäre das?
Ich wünsche natürlich allen, dass sie gesund bleiben und diese Situation bestmöglich überstehen. Jedoch sollte man das Beste daraus machen. 😊