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07.11.2020

Pfanni's in der weiten Unihockeywelt #2: Thomas Appenzeller

Pfanni's in der weiten Unihockeywelt #2: Thomas Appenzeller

Vom Spieler Silvan "Sili" Bolliger gehen wir weiter zum Trainer Thomas "Api" Appenzeller. Api spielt seit vielen Jahren für den UHC Pfannenstiel und ist auch treuer Mithelfer bei der Egger Chilbi-Organisation. Seine Trainerkarriere hat er aber bei den Floorballriders in Rüti gestartet, von dort zog es ihn auf diese Saison hin zum Titelfavoriten im Damen-Unihockey den Kloten-Dietlikon Jets. Wie die steile Karriere hinter der Bande weitergehen soll liest du im folgenden Interview.

Du hast ja ein steiler Aufstieg als Trainer hinter Dir – FB Riders U21B, FB Riders NLB, Kloten-Dietlikon Jets NLA. Woher der Reiz für das Trainerdasein?

Ich habe nach einer Herausforderung gesucht, welche meine Freizeit füllt und mich auch ein wenig herausfordert. Da ich schon länger selbst Unihockey spiele und auch schon an diversen Weltmeisterschaften oder an Playoff-Finals in Schweden als Zuschauer dabei war, war für mich rasch klar, dass ich mich im Unihockey-Trainerbereich nach einer Herausforderung umschauen möchte.

 

Hatte es beim UHC Pfanni keinen Platz für Dich, dass Du zu den FB Riders ausgewichen bist?

Zu derselben Zeit als ich mir eben diese Gedanken machte, war in einer Chüelbox zu lesen, dass Curi jemand sucht um die Pfanni-Damen zu bändigen. Leider klappte es da jedoch aus verschiedenen Gründen nie in einem Training vorbeizuschauen. Zufälligerweise habe ich an einem Public-Viewing in Uster, Sarah Altwegg (Sportchefin bei den FB Riders) angetroffen welche mich fragte, ob ich Interesse hätte, die U21 bei Rüti zusammen mit Veera Steiger-Pietikainen zu trainieren, worauf ich zusagte und meine Trainerkarriere in Rüti startete.

 

Wie bist Du dann von den FB Riders zum Damen-Krösus Kloten-Dietlikon Jets gekommen?

In meiner ersten Saison in Rüti bin ich schon oft nach dem U21-Training fürs damalige NLB-Training in der Halle geblieben und habe das Förderkader unterstützt. Je länger die Saison ging, desto öfters wollte der Headcoach mich auch bei den Runden mit dabeihaben.
In der zweiten Saison wurde ich definitiv in den NLB-Staff aufgenommen, war aber ebenfalls noch in der U21 tätig, was teils bis zu 3 Spiele an einem Tag ergab.
Eines Tages während dem Lockdown rief mich Silly an und fragte, ob ich mir mit Ursin ein Engagement bei den Jets vorstellen könne, so bin ich in Kloten gelandet.

 

Welche Aufgaben hast Du nun bei den Kloten-Dietlikon Jets?

Wir haben mit Silly, Ursin, Cäde und Corado ein riesen Staff, bei welchem Aussenstehende sich wahrscheinlich oft Fragen «Für was?»
Soviel «Know-how» hinter der Bande zu haben ist aber ein ganz klarer Vorteil. Wir kommunizieren viel zusammen und jeder kann seine Punkte anbringen, welche im Plenum besprochen werden.
Ich kann die Frage deshalb nicht beantworten, weil wir nicht eine «du machst nur das oder das» Politik haben, sondern alle Meinungen in kurzer Zeit zusammengetragen werden und daraus das Beste fürs Team entschieden wird.

 

Wo siehst Du persönlich Deine Stärken und Schwächen als Trainer?

Meine Stärken sind sicherlich, dass ich ein eher ruhiger Typ bin, dies hilft einigen Spielerinnen auch eher auf dem Boden zu bleiben und sich nicht unnötig aufzuregen. Umso mehr Einfluss hat es dann auch, wenn ich dann doch mal «laut» werde. Des Weiteren sehe ich viele kleine Dinge welche nicht allen im ersten Moment auffallen, so versuche ich schon früh das Steuer in die richtige Richtung zu lenken.
Meine Schwächen liegen vielleicht auch gerade in diesen Sachen. Ich möchte, dass es an jeder Ecke stimmt und in die richtige Richtung geht, was nicht immer einfach ist und relativ viel Zeit und Arbeit abverlangt, wobei es ja nicht garantiert ist, dass es auch etwas bringt.
Die Stärken/Schwächen fragen mochte ich aber noch nie, da müsstest du vielleicht andere Personen fragen.

 

Was für Ziele möchtest Du in Deiner Trainerkarriere noch verwirklichen?

Mit dem Gruppensieg in der U21, dem Qualisieg sowie dem (nachträglichen) Aufstieg mit den Riders in die NLA und dem Supercup mit den Jets welchen wir im August gewonnen haben stehen als persönliches Ziel bestimmt noch die zwei ausstehenden, nationalen Titel, welche wir mit den Jets gewinnen können als Ziel auf dem Plan.

 

Ist eine Rückkehr an die Pfanni-Bande auch einmal ein Thema für Dich oder Trainer im Männer-Unihockey?

Never say never. Wie gesagt ich nehme es vorzu.

 

Du warst ja nun in einigen Teams und Vereinen aktiv auf und neben dem Feld. Was macht nach deiner Meinung die Jets-NLA-Damen zu einer so erfolgreichen Mannschaft?

Die beiden überaus sympathischen Sportchefs*.
Spass, nein ich denke es ist sicherlich die individuelle Klasse welche bei uns nicht abzustreiten ist, der gute Mix zwischen jungen hungrigen sowie den routinierten. Zudem wissen die Spielerinnen und der Staff, dass es nicht selbstverständlich ist für diesen Verein performen zu dürfen. Was einen einfach automatisch dazu bringt in jedem Training das Beste zu geben im Wissen, dass der Platz sonst von jemand anderem eingenommen werden kann. Dieser Konkurrenzdruck ist bestimmt kombiniert mit dem professionellen Umfeld dafür verantwortlich.

*zu dieser Antwort wurde ich gezwungen, damit ich dieses Interview geben durfte. :-)

 

Wie stehst Du aktuell dem Meisterschaftsunterbruch und einer allfälligen Fortführung der Saison gegenüber, sowohl mit dem NLA-Team der Jets als auch mit dem Herren 4 von Pfanni, wo Du noch aktiv spielst?

Dies ist die aktuell wohl am meisten gefragte Frage.
Natürlich möchte ich persönlich auch am liebsten wieder 3-5x in der Woche in der Halle stehen, Spiele bestreiten und so weiter. Wir haben bei den Jets die letzten zwei Wochen bewusst auf Trainings verzichtet, obwohl wir vom Bundesrat theoretisch hätten trainieren dürfen. Dies aus den Gründen, dass wir unsere Spielerinnen und unser Umfeld schützen möchten und kein «unnötiges» Risiko eingehen wollen.

 

Was wünschst Du Dir für Dich persönlich in naher Zukunft?

Das mein Umfeld und ich gesund bleiben. Alles andere kommt danach.

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