Statt in der jetzigen für alle nicht ganz einfachen Zeit den Kopf in den Sand zu stecken und Trübsal zu blasen, möchten wir die Möglichkeit nutzen und die leider unihockeyfreie Zeit mit Interviews etwas aufheitern und so auch unserer Homepage weiterhin Leben einhauchen.
Viel Spass beim Lesen und immer denkt daran: «Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.» (Zitat von Arthur Schopenhauer)
Den Start macht unser früherer Pfanni-Junior Silvan «Sili» Bolliger. Der 28-jährige spielte bis zur U16 im Jahre 2008 im UHC Pfannenstiel, ehe seine weiteren Stationen UHC Uster und Floorball Köniz folgten. Aktuell ist Sili in der finnischen F-Liiga bei Happee Jyväskylä engagiert.
Du hast Mut bewiesen und in der aktuell schwierigen Situation den Wechsel von der Schweiz nach Finnland gewagt, rückblickend die richtige Entscheidung?
Auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Wir spielen ja noch und die Schweiz unterbrach den Spielbetrieb. Spass beiseite. So eine Anfrage aus dem Ausland zu erhalten ist wohl einmalig. Wenn dich ein Sportchef mit dem grossen Namen Petri Kauko anschreibt und fragt ob du im finnischen Topteam mit Superstar Peter Kotilainen spielen möchtest, ist das schon cool. Das Team ist grossartig und ich geniesse ein professionelles Umfeld.
UHC Pfannenstiel, UHC Uster, Floorball Köniz und nun Happee Jyväskylä, sieht so die perfekte Karriereplanung aus?
So sieht zumindest meine Karriere bislang aus. Gibt es denn eine perfekte Planung? Jeder soll sich seinen eigenen Weg zurechtlegen. Ich denke, dass ich an all meinen Stationen in meiner Karriere menschlich und sportlich gewachsen bin. Betrachte ich rückblickend meine Entwicklung waren es jeweils die richtigen Entscheidungen. Dennoch lässt mich manchmal der Gedanken nicht los: Was wäre wenn … ich noch früher den Club gewechselt hätte, wo wäre ich dann jetzt?
7 Spiele, 3 Tore und ein Platz im Mittelfeld, wie bist Du mit dem Einstand in der finnischen F-Liiga zufrieden?
Schwierige Frage. 7 Punkte aus 7 Spielen stellen mich sicherlich zufrieden für den Anfang. An die finnische Spielweise habe ich mich inzwischen gewöhnt. Dennoch würde ich selbstkritisch meine mangelnde Chancenauswertung ansprechen. Wir haben einige dumme Punkte liegen lassen und befinden uns somit auf dem 8. Platz. Das entspricht nicht den Ansprüchen und da wollen und müssen wir mehr liefern.
Du darfst in Finnland noch Unihockey spielen, wie erlebst Du eigentlich die ganze Covid-19-Situation?
Obwohl Finnland sehr vorsichtig ist, sieht es aktuell noch locker aus. Unser Trainings- und Spielbetrieb hatte bislang noch keine Einschränkungen. Dennoch verpassten schon einige Spieler ein Spiel, da sie in Quarantäne mussten. Der Zuschauerschnitt liegt jedoch schon deutlich tiefer als sonst. Die meisten Einschränkungen erlebe ich im Privatleben. Da verzichten wir auf allzu viele Restaurant- und Barbesuche, um das Ansteckungsrisiko möglichst klein zu halten.
Was rätst Du Spielerinnen und Spielern, die nun nur eingeschränkt oder gar nicht trainieren können?
Irgendeine Art von Training ist immer möglich und auch nötig. Das muss nicht zwingend immer mit Stock und Ball sein, sondern kann durchaus auch polysportiv sein. Vielmehr sehe ich aktuell die Möglichkeit, dass ein Spiel aus der SSL oder F-Liiga geschaut werden kann. Da lernt man viel für sein Spielverständnis und sieht die „besten“ Spieler der Welt.
Wenn Du in der aktuellen Situation einen Wunsch frei hättest, was wäre das?
Einen Impfstoff gegen Covid-19 oder dass das Virus ausstirbt bis Ende des Jahres. Sodass wir normal ins 2021 starten können.