Der UHC Pfannenstiel war im Cup für ein wahres Unihockey-Fest besorgt und eliminiert im 1/32-Final den aktuellen Tabellenvierten der Nationalliga B, die Red Devils March-Höfe Altendorf mit 8:7 nach Penaltyschiessen und dies notabene durchaus verdient. Die 295 lautstarken Fans trugen das ihrige zu diesem Cup-Fest bei.
Die erste Hiobsbotschaft erfolgte noch vor Spielbeginn durch das verletzungsbedingte Forfait von Bartenstein. Dennoch war Pfannenstiel gewillt zu Beginn in der Defensive die Räume eng zu machen und den Oberklassigen vor Probleme zu stellen. Dies gelang jedoch nicht wunschgemäss. Pfanni war zu Beginn zu wenig konsequent und zu wenig überzeugend, dies rächte sie bereits in der 3. Spielminute. Gwerder nutzte bei einem Gegenstoss die Zuteilungsprobleme in der Defensive des Heimteams eiskalt aus uns schoss die Gäste mit 1:0 in Führung. Eine Zeigerumdrehung später wanderte Forrer für einen Stockschlag auf die Strafbank. Auch diese Möglichkeit liessen sich die roten Teufel nicht nehmen und erhöhten auf 2:0 und als dann in der 8. Minute Mächler auf 3:0 erhöhte musste man sich Sorgen machen um die Zürcher Oberländer. Diese waren jedoch nicht angebracht, denn nun drehte der UHC Pfannenstiel auf und kontrollierte das Spiel weitgehend. In der 13. Minute wurde das grosse Engagement ein erstes Mal belohnt. Nideröst verwertete einen Freistoss-Querpass zum 1:3 Anschlusstreffer. Nur 24 Sekunden später war es Scheuner der mit einer feinen Einzelleistung der Ball unter die Querlatte schlenzte – 2:3. Nun wusste Pfanni, dass an diesem Tag einiges möglich ist und auch die zahlreich erschienenen Zuschauer pushten die Mannschaft das ganze Spiel lautstark nach vorne. In der 19. Minute war es dann Hafner, der nach einem Abschluss von Forrer den von der Bande zurückspringenden Ball nur noch zum 3:3 Ausgleich ins Tor schieben musste.
Ins zweite Drittel startete das Heimteam dann besser. Bier wurde im Slot von Luchsinger angespielt und brachte die Zürcher Oberländer erstmalig in Führung. Die Freude währte aber keine Minute ehe ein Auslösungspass von Bamert abgefangen wurde, dieser spielte zu Meier, welcher mit einem satten Schuss das 4:4 bewerkstelligen konnte. Pfanni hielt aber an seinem Gameplan fest und erarbeitete sich diverse Chancen, die von Fleischmann teils mirakulös zur Nichte gemacht wurden. Zu Spielmitte konnte Pfanni aber wieder jubeln. Erneut war es Nideröst, der eine Überzahlsituation mit einem schön herausgespielten Tor erfolgreich abschliessen konnte. Die Reaktion war aber erneut teuflisch gut. 15 Sekunden später lag der Ball nämlich bereits wieder im Pfanni-Tor. Ein Ballverlust in der Mittelzone nutzten die Red Devils in Person des finnischen Ausnahmekönners Piittisjärvi eiskalt aus. Mit diesem 5:5 ging es dann auch in die zweite Drittelspause. Es war eine packende, intensive und mitreisende Cup-Partie und das sollte sich auch im letzten Drittel nicht ändern. Erneut startete das Heimteam besser ins Drittel und Luchsinger brachte seine Farben in der 47. Minute mit einem sehenswerten Überzahltreffer in die nahe Torecke mit 6:5 in Front. Erneut konnten die Ausserschwyzer aber reagieren und in der 49. Minute mit einem Konter ausgleichen. In der 55. Minute war des dann dem deutschen Nationalspieler Rüger vorbehalten die hektische Schlussphase einzuläuten. Er liess sich bei seinem Lauf nicht stoppen und brachte die Gäste mit 7:6 in Führung. Pfanni zeigte aber an diesem Tage eine unglaubliche Moral und liess sich durch diesen Rückstand nicht beirren. In der 57. Minute stellte Kellermüller nach mustergültigem Zuspiel von Luchsinger das Resultat auf 7:7.
Somit musste die Verlängerung über den Sieg entscheiden, beide Teams hatten ihre Chancen, scheiterten aber an den bestens aufgelegten Torhütern Weber und Fleischmann. So stand es auch nach 70 Minuten immer noch unentschieden und somit ging es ins Penaltyschiessen. Dort wusste Pfanni mit Patrick Weber einen hervorragenden Rückhalt im Tor und auch die Spieler bewiesen eine unglaubliche Souveränität, indem Hottinger, Scharfenberger und Roman Weber eiskalt verwerteten und den Sieg sicherstellen konnten.
Somit konnte sich Pfanni endlich für all die bitteren Niederlagen gegen die Devils aus der Vergangenheit revanchieren und verdient in den Cup-1/16-Final einziehen, wo nun mit dem UHC Thun ein Gegner aus der NLA wartet.
Pfanni hat diese «Cup-Überraschung» mehr als verdient, denn das Team zeigte einen unglaublichen Spirit, spielte mit viel Herz, Leidenschaft und Überzeugung, zudem war die Fan-Unterstützung einmal mehr schlicht grandios. Das sah auch Torhüter und Best Player Weber so: «Wenn wir mit dieser Leidenschaft und Einstellung auch in der Meisterschaft auf dem Feld stehen, dann können wir diese Saison noch viel erreichen. Zudem ist es immer wieder von neuem berauschend vor einer solchen Fan-Kulisse auflaufen zu dürfen. Danke dafür». Die Mannschaft machte so auch Teammanager Maurer ein wunderbares Geburtstagsgeschenk: «Die Mannschaft hat sich heute zerrissen und jeder Einzelne wollte diesen Sieg, wir sind als Einheit aufgetreten und haben uns durch nichts von unserem Weg abbringen lassen. Es ist ein wunderbares Geburtstagsgeschenk». Das Cup-Duell gegen den UHC Thun in der heimischen Kirchwies in Egg wird in der zweiten Oktoberhälfte stattfinden, Infos werden noch folgen.
UHC Pfannenstiel – Red Devils March-Höfe Altendorf 8:7 n.P. (3:3, 2:2, 2:2, 0:0)
3-fach Kirchwies, Egg – 295 Zuschauer - SR: Etter / Mutzner
Tore: 3. Gwerder (Bamert) 0:1. 5. Bisig (Bamert) 0:2. 8. S.Mächler (van Welie) 0:3. 13. Nideröst (Hafner) 1:3. 13. Scheuner (Kellermüller) 2:3. 19. Hafner (Forrer) 3:3. 25. Bier (Luchsinger) 4:3. 26. Meier (Bamert) 4:4. 30. Nideröst (Hafner) 5:4. 30. Piittisjärvi (Studer) 5:5. 47. Luchsinger (Nideröst) 6:5. 49. Studer 6:6. 55. Rüger 6:7. 57. Kellermüller (Luchsinger) 7:7.
Penaltyschiessen: Bamert verschiesst. Hottinger trifft 1:0. Meier verschiesst. Scharfenberger trifft 2:0. Gwerder verschiesst. Nideröst verschiesst. Piittisjärvi trifft 2:1. R.Weber trifft 3:1.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen UHC Pfannenstiel, 4-mal 2 Minuten gegen Red Devils March-Höfe Altendorf
UHC Pfannenstiel: P.Weber; Studer (Ersatz); Zumkehr, Scharfenberger, Hafner, Nideröst, Forrer; Bier, R.Weber, Huber, Kyburz, Luchsinger; Schellenberg, Scheuner, Kellermüller, Hottinger, Carigiet; Zollinger, Würmli, Feldmann.
Red Devils March-Höfe Altendorf: Fleischmann; Kistler (Ersatz); Wittenwiler, Fässler, Widmer, van Welie, S.Mächler, Bisig, Winteler, Meier, Franzen,
Studer, T.Mächler, Bamert, Hindermann, Gwerder, Bratschi, Piittisjärvi, Fässler, Rüger.
Bemerkung: Pfannenstiel ohne Mangia, Brunold, Spälti, Lopez, Murk, Bartenstein und Moser. 21:22 Pfostenschuss UHC Pfannenstiel. 55:47 Pfostenschuss Red Devils March-Höfe Altendorf. 61:59 Hafner verletzt ausgeschieden. Best Player: P.Weber (UHC Pfannenstiel) und Piittisjärvi (Red Devils March-Höfe Altendorf).