Der UHC Pfannenstiel gewinnt den Cup-1/64-Final gegen die Unterklassigen Crusaders 95 Zürich auswärts letztendlich deutlich mit 8:4. Erstmals seit der Saison 2015/2016 scheidet Pfanni nicht gegen einen unterklassigen Gegner aus. In der nächsten Runde wartet das NLB-Team der Red Devils March-Höfe Altendorf.
Die erste Hiobsbotschaft kam schon kurz vor Spielbeginn. Center Moser musste nach dem Aufwärmen auf Grund einer Verletzung forfait erklären. Der Start ins Spiel war dann auch alles andere als eine Augenweide. Die Crusaders konnten bereits nach 20 Sekunden das erste Mal jubeln. Bachmann fiel einen fatalen Querpass ab und liess Studer im Pfanni-Tor keine Abwehrchance. Sechs Zeigerumdrehungen später war es Künzle, der erneut einen Aufbau-Fehlpass abfangen konnte und zum 2:0 für die Einheimischen einschiessen konnte. Pfanni war schlicht und einfach noch nicht im Spiel angekommen und bereit den Kampf anzunehmen. Das 2:0 weckte nun aber die Zürcher Oberländer. In der 12. Minute konnte auch Pfanni das erste Mal jubeln, Luchsinger traf via Gegner zum Anschlusstreffer. Pfanni nahm das Spieldiktat nun in die Hände und gewährte dem Gegner nur noch wenig Ballbesitz. Diese Überlegenheit zahlte sich kurz vor Drittelsende bei 4 gegen 4-Feldspielern aus. Bartenstein traf nach Zuspiel von Hafner zum 2:2 Ausgleich.
Im zweiten Drittel ging es gleich weiter. Pfanni war mehrheitlich im Ballbesitz, bekundete aber Mühe zu wirklichen Grosschancen zu kommen. Ebenfalls taten sich die Gäste teils schwer mit der sehr körperbetonten Spielweise des Gegners. In der 35. Minute war es dann aber doch soweit und Pfanni konnte erstmals in Führung gehen. Kurz nach Ablauf eines Powerplays spielte Hafner Luchsinger frei, der souverän einschoss. Keine zwei Zeigerumdrehung später spielte Feldmann vertikal auf Würmli, der den Ball backhand-volley zum 4:2 in die Maschen hämmerte. Erneut keine Minute später sah Hafner den mutterseelenallein stehenden Forrer im Slot, dieser bekundete keine Mühe auf 5:2 zu erhöhen. Kurz nach diesem Tor musste Torhüter Studer auf Grund eines Zusammenpralls im ersten Drittel forfait erklären und machte Platz für den Herren 2-Torhüter Giovanoli, der so völlig unverhofft zu seinem 1.Liga-Debut kam. Der Start war nicht ganz glücklich, allein gelassen von der Defense musste er bereits nach einer Minute hinter sich greifen. Somit hiess es nach 40 Minuten 5:3 für die Gäste.
Im letzten Drittel wurde die Partie unfairer und teils überhart, was Pfannenstiel einige Powerplays bescherte. Ein solches konnte Luchsinger in der 47. Minute zum 6:3 abschliessen. Doch die Reaktion der Crusaders folgte postwendend. Kundert brachte die Hoffnung auf die Cup-Überraschung zurück. Diese währte bis 5 Minuten vor Schluss. Ein übermässiges Reklamieren führte erneut zu einer Strafe für die Einheimischen und es war Kellermüller mit seinem ersten Tor im Pfanni-Dress, der die Cup-Träume des Gegners zerstörte. Kurz vor Schluss war dann Luchsinger mit seinem vierten persönlichen Tor an diesem Nachmittag für den Schlussstand von 8:4 besorgt.
Es war sicherlich keine Pfanni-Gala, doch das hat auch niemand erwartet, zumal die Verletzungsliste dieses Wochenende doch mächtig Zuwachs erhalten hat. Wichtig war einzig und alleine der Sieg und das Erreichen der nächsten Cup-Runde.
Debütant Giovanoli meinte nach dem Spiel: «Trotz schwierigem Start behileten wird die Geduld, konnten die frühen Gegentore wegstecken und das Spiel zu unseren Gunsten entscheiden. Ich persönlich spürte bei meinem Debut von Anfang an grosses Vertrauen des Teams». Auch Debut-Torschütze Kellermüller fasste das Spiel ähnlich zusammen: «Nachdem wir anfänglich unkonzentriert und teils undiszipliniert agierten, ist es uns im Verlauf des Spiels gelungen das Zepter in die Hand zu nehmen und das Spiel druckvoll zu gestalten. Jedoch hatten wir nach wie vor Mühe mit der ruppigen Gangart und dem teils extremen Defensivverhalten des Gegners. Schlussendlich ist es uns aber gelungen, die gemessen an den Spielanteilen, längst überfälligen Tore im richtigen Moment zu erzielen und so den Einzug in die nächste Cup-Runde sicherzustellen.
In der nächsten Runde wartet nun der NLB-Vertreter Red Devils March-Höfe Altendorf, die gegen den UHC Obersiggenthal aus der 3. Liga beim 14:2 nichts anbrennen liessen. Das Spiel wird am 4. Oktober 2020 in der Kirchwies in Egg stattfinden, hoffentlich mit lautstarker Fan-Unterstützung.
Crusaders 95 Zürich – UHC Pfannenstiel 4:8 (2:2, 1:3, 1:3)
Sporthalle Tüfi, Adliswil - 55 Zuschauer - SR: Dönz / Rüegg
Tore: 1. Bachmann (N.Heck) 1:0. 7. Künzle (Keller) 2:0. 13. Luchsinger 2:1. 20. Bartenstein (Hafner) 2:2. 35. Luchsinger (Hafner) 2:3. 36. Würmli (Feldmann) 2:4. 38. Forrer (Hafner) 2:5. 39. Keller 3:5. 47. Luchsinger (Zumkehr) 3:6. 48. Kundert (Wethli) 4:6. 57. Kellermüller (Zumkehr) 4:7. 60. Luchsinger (Hafner) 4:8.
Strafen: 4-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Schumacher) gegen Crusaders 95 Zürich, 2-mal 2 Minuten gegen UHC Pfannenstiel
UHC Pfannenstiel: Studer / ab 38. Giovanoli (Tor); Zumkehr, Bartenstein, Hafner, Hottinger, Forrer; Bier, Brunold, Kellermüller, Scharfenberger, Luchsinger; Scheuner, Huber, Feldmann, Würmli; Moser.
Crusaders 95 Zürich: Andersen; Gitzelmann (Ersatz); Uhlmann, Keller, Bachmann, Gubser, Tscharner, Vuckovic, Wethli, Suter, J.Heck, Kundert, N.Heck, Rutschmann, Carlberg, Kolb, Jäggli, Künzle, Härri, Schumacher.
Bemerkung: Pfannenstiel ohne P. Weber, Mangia, Spälti, Schellenberg, Lopez, R.Weber, Murk, Zollinger, Kyburz, Nideröst und Carigiet. 00:00 Moser verletzt ausgeschieden. 37:56 Studer verletzt ausgeschieden. 54:02 Time-Out Crusaders 95 Zürich. 59:09-60:00 Crusaders 95 Zürich ohne Torhüter.