Unser Torhüter Marco Mangia war ja zuletzt an der WM-Qualifikation mit Italien. Seine Eindrücke schildert er in einem kurzen Interview.
Ihr habt letztendlich mit Italien alle Spiele verloren, wie zufrieden bist du abgesehen von den Resultaten mit der WM-Qualifikation?
Wir hatten bis kurz vor der Qualifikation verschiedene Ausfälle. Dadurch wurde das Team mit neuen Spielern ergänzt. Trotzdem war der Teamgeist sehr positiv und wir konnten Vieles in der Defensive und im Spiel mit dem Ball umsetzen. Somit wiederspiegeln die Resultate nicht ganz unsere Leistungen würde ich sagen. Es war jedoch für alle Spieler ein positives Erlebnis. Dies motiviert alle mit der Squadra azzurra weiter zu arbeiten bereits für die nächsten WM- Quali.
Du konntest 2 Spiele gegen Lettland und Ungarn absolvieren - die Bilanz ist 70 Saves, 15 Gegentore, 1x Best Player – wie zufrieden bist du persönlich mit deiner eigenen Leistung.
Auf dem Papier sieht es, mit einer Fangquote von fast 83 %, ganz ok aus. Trotzdem verliere ich nicht gerne, egal wie gut die Fangquote ist. Es ist schön zu sehen, dass ich mit den Jungen mithalten halten kann. Und nach so vielen Länderspielen lernt man jedes Spiel zu geniessen. Als Routinier habe ich mittlerweile eine ganz andere Rolle im Team wie vor 10 Jahren. In diesem Team ist nicht nur die Leistung auf dem Feld, sondern auch neben dem Feld wichtig. Ich hätte den Best Player Preis sofort gegen die Qualifikation für Italien an der WM 2018 in Prag getauscht.
Du bist seit 2008 fester Bestandteil der italienischen Nationalmannschaft, was waren für dich die schönsten Erlebnisse?
Ganz klar die beiden WM (2008, 2010) in Prag und Helsinki. Ansonsten ist jede Qualifikation und WM ein schönes Erlebnis. Man freut sich sehr die anderen Spieler wiederzusehen und mit ihnen viele Emotionen und Erlebnisse teilen zu dürfen. Dies ist auch der Grund, wieso ich nach 10 Jahren immer noch motiviert bin für die Squadra azzurra zu spielen.
Ist ein Ende deiner Nationalmannschaftskarriere schon in Sicht? Du gehörst ja im Unihockey doch schon zum „alten Eisen“.
Ich dachte vor dieser WM-Qualifikation, diese könnte meine letzte sein. Nach dem letzten Spiel gegen Russland war es mir jedoch klar, dass das Feuer für die Nationalmannschaft noch nicht erloschen ist. Im Gegenteil, diese Quali hat mich erneut motiviert mehr für diesen Sport und für die Mannschaft zu leisten. Solange ich das Team unterstützen kann, werde ich dabei sein.
Und zu guter Letzt, du kommst jetzt sicherlich voller Motivation aus Lettland zurück. Wie siehst du gefühlsmässig den letzten Qualispielen und den Playouts mit dem UHC Pfannenstiel entgegen?
Die Motivation ist durchaus da. Während dieser WM-Qualifikation wurde mir wieder bewusst, dass kleine aber klare Ziele ein positives Gefühl vermitteln, egal wie die Ausgangslage ist. So konnten wir gegen Russland alles geben, obwohl wir wussten, dass wir uns nicht mehr qualifizieren konnten.
Dazu ist es wichtig die letzten zwei Spiele zu geniessen und Freude daran zu haben. Wir haben nichts zu verlieren. In diesen Spielen können wir nur tolle Momente gewinnen.
Am Sonntag spielen wir gegen Davos, das vom italienischen Nationalcoach trainiert wird. Somit wird es im letzten Match auch etwas Italianitá geben in beiden Teams. ;-)