Der UHC Pfannenstiel muss sich zum Ende der Saison 2021/2022 von zwei langjährigen und prägenden Mitspielern und Kollegen verabschieden. David Kyburz und Marco Carigiet haben sich entschieden den Unihockeystock an den Nagel zu hängen.
David „Kybi“ Kyburz debütierte am 18.09.2004 im zarten Alter von 16 Jahren für das Fanionteam des UHC Pfannenstiel. Gegner war damals im Cup-1/16-Final übrigens der spätere Cupsieger GC Unihockey mit Stars wie Niklas Jihde oder Nationaltorhüter Mark Wolf. Kyburz begann also seine Karriere gleich mit einem absoluten Highlight und viele weitere sollten noch folgen mit Pfanni – 2x Aufstieg in die 1.Liga, Aufstieg in die NLB, erster Pfanni-Torschütze in der NLB, 1.Liga-Meister, diverse Cupspiele gegen NLA (3x GC Unihockey, Floorball Köniz, Zug United).
Mit Ausnahme eines kurzen Abstechers zum UHC Uster in den beiden Saisons 2007/2008 und 2008/2009 blieb er dem Verein am Fusse des Pfannenstiels immer treu. Insgesamt bestritt Kyburz 317 Meisterschaftsspiele und 32 Cupspiele und verbuchte 133 Tore und 140 Assists. Eindrückliche Werte, die die Wichtigkeit des pflegeleichten und spielerisch äusserst talentierten Centers für den UHC Pfanni zeigen. Kyburz war immer ein ausgeglichener, zuverlässiger und ruhiger Pol, der seine Leistung stets mit beeindruckender Konstanz abrufen konnte. Dadurch war er all die Jahre ein unverzichtbarer Wert im Pfanni-Kollektiv und ein wesentliches Puzzle-Teil bei allen Pfanni-Erfolgen. Nun zieht er also im Alter von 34 Jahren nach einer beeindruckenden Karriere einen Schlussstrich, da der Aufwand neben Job und Familie einfach zu gross geworden ist.
Kyburz zu seinem Rücktritt „Pfanni und insbesondere das Herren-Team sind für mich seit vielen Jahren (bereits mehr als mein halbes Leben lang) ein wichtiger Lebensbestandteil, weshalb auch ein Ende bzw. Abschied schwerfällt. Das Ganze wurde für mich nun in den letzten Jahren aufgrund verschiedener Faktoren leider immer kräftezehrender und terminlich ehre grenzwertig. Das Herren 1 hat in den vielen Jahren spielerisch einen grossen Wandel durchgemacht und sich technisch sowie taktisch enorm weiterentwickelt. Auch zuschauermässig hat sich einiges verändert. Gegenüber wenigen Angehörigen zu Beginn, erlebten wir nun jeweils einen richtigen Heimevent in der Kirchwies. All die Jahre war stets eine tolle Truppe beisammen und die wenigen Tiefs gerieten durch die vielen tollen Erfolgsmomente mit tollen Erinnerungen schnell in Vergessenheit! Mit einigen der Jungs habe ich tausende von Stunden verbracht und viele emotionale Momente erlebt. Nun werde ich schauen, in welcher Form sich weiterhin Platz für's Unihockey finden wird. Ganz auf das geliebte Unihockey-Adrenalin werde ich kaum verzichten.“
Der zweite Rücktritt betrifft unseren Bündner Marco „Cari“ Carigiet. Der Vorzeigekämpfer trat in der Saison 2012/2013 in den UHC Pfannenstiel ein, trainierte aber dazumal nur mit dem Fanionteam mit und kämpfte noch mit den Iron Marmots Davos-Klosters in der NLB um Punkte. Am 22.08.2013 war es dann endlich soweit und Carigiet bestritt ebenfalls im Rahmen des Cup-1/16-Final gegen GC Unihockey sein erstes Spiel für Pfanni. In den folgenden Jahren wurde er zu einer festen Grösse im Sturm und liess sich regelmässig Skorerpunkte und Tore gutschreiben. In der Saison 14/15 und 15/16 hatte er noch mit Verletzungssorgen zu kämpfen und verpasste daher einige Spiele. Die Saison 16/17 war dann für ihn die wohl beste Saison im UHC Pfannenstiel. 33 Punkte und der NLB-Aufstieg standen auf seinem Konto. Im allesentscheidenden Aufstiegsspiel machte sich Carigiet zudem unsterblich als er gegen den UHT Schüpbach an allen Toren beteiligt war und mit seinem Tor in der Verlängerung die Halle zum Explodieren brachte. Carigiet erinnert sich noch gut an dieses Tor und die Emotionen: „Dieser Moment werde ich bestimmt nie vergessen. Das war wohl das wichtigste Tor meiner Karriere. All diese Emotionen vor einer gigantischen Kulisse erleben zu dürfen war unbeschreiblich “.
Auch in den Folgejahren in der NLB und wieder zurück in der 1.Liga war auf den bescheidenen Bündner immer Verlass und seine Skorerwerte blieben im zweistelligen Bereich. In der abgelaufenen Saison holte Carigiet nochmals alles aus sich heraus und konnte mit dem Cup-1/8-Final-Einzug und dem Playoff-Final nochmals zwei grosse Highlights miterleben. Doch nun soll im Alter von 34 Jahren mit 166 Meisterschafts- und Cupspielen und mit 134 Punkten definitiv Schluss sein. Carigiet hatte bereits nach dem letzten Spiel mit grossen Emotionen zu kämpfen und schaut auf unvergleichliche 9 Pfanni-Jahre zurück „Ich bin sehr dankbar und stolz, dass ich so viele Jahre ein Teil von Pfanni sein durfte. Es ist ein Privileg, was wir in den letzten Jahren als Mannschaft und Verein erleben durften. Das unglaubliche Team mit den besten Fans wird immer ein Teil von mir bleiben“.
Pfannenstiel verliert mit „Kybi“ und „Cari“ nicht nur zwei fantastische Spieler, sondern zwei wunderbare Menschen, die das Team und den Verein in den vergangenen Jahren mit ihrer menschlichen und kollegialen Art mitgeprägt hatten. Die beiden werden auf jeden Fall noch die verdiente Verabschiedung erhalten, vorerst sagen wir aber einfach von ganzem Herzen Dankeschön für die wunderbare Zeit.