Die Mundwinkel der Pfanni-Kleinfeldakteurinnen zog es merklich nach unten bei der Bekanntgabe des Gegners in der 1. Cuprunde: die FB Riders. Einhellig die weibliche Meinung: cool geniesst man bei der Cuspielpremiere Heimrecht. Aber es muss ja gopferdeckel nicht grad ein 1. Ligateam sein. Und wenn schon, dann nicht grad noch eines, dass in der vergangenen Saison erst im Halbfinal des Cups das unihockeybezogene Zeitliche segnete. "Das kann grausam peinlich werden" - allem Optimismus zum Trotz schleichen sich halt in dieser Konstellation auch eher düstere Gedanken durch die Hirnwindungen.
Janu, Äugli zu und durch, auf sie mit Gebrüll, tschakaaaa!!!! Um ein bizzeli Professionalität auszustrahlen hatten wir sogar, zum 1. Mal in der Geschichte des Teams, einen richtigen Trainer an der Bande - Gian hat sich unser erbarmt und stand uns in diesem, eigentlich der Niederlage verschriebenenen Moment, als ruhender Pol mit den richtigen Inputs zur Seite.
Einige wenige Zuschauer trotzten an diesem Hitzetag dem schon fast hysterischen Ruf der Badi und wurden, vermutlich unerwartet, Zeuge dieses Cup-Coups: Pfanni, das 3. Ligateam, war ab Anpfiff spielbestimmend. Äusserst entschlossen, keinen Zweikampf scheuend, mutig und extrem spielfreudig. Die Riders waren wohl ein wenig überrumpelt ab dieser geballten Ladung violetter Power. Nach knapp 8 Minuten dann der erlösende Treffer, Anna eröffnete verdientermassen den Torreigen für die Einheimischen. Ihrem Vorbild folgend trafen im ersten Drittel noch Cristina und zweimal Captain Bianca zum 4:0 Pausenstand. Die Riders hatten auch zahlreiche Chancen, allerdings hat eine heute absolut phänomenal haltende Tanja jegliche Torabsichten souverän zerstört. Ehrlich gesagt, wir staunten selber ab uns... und erwarteten eine Riders-Offensive der First Class. Es kam schon was, eher Business Class, aber auch das reichte nicht! Die Pfannis verloren zwar ein Mü an Tempo, trotzdem gewannen wir auch das zweite Drittel souverän durch Tore von Fränzi, Cristina, Sandy, Bianca, Fränzi, Sandy und zweimal Corine. Zum Teil waren es nicht einfach Tore - es gibt ja Tore und Tore. Mickey Rourke und Channing Tatum Tore. Ihr wisst was ich meine. Und heute waren's zum Teil absolut sehenswerte Treffer, die uns lange, sehr lange im Gedächnis bleiben und beim nächsten "erinnere Dich an einen positiven Unihockeymoment" stantepede abgerufen werden.
11:4 der Stand nach 40 Minuten. Fast schon unglaublich, gell? Wohlwissend, dass im Kleinfeldunihockey alles sehr schnell gehen kann, ging man noch immer mit einem letzten Rest Nervosität und Respekt vor dem deutlich überklassigen Gegner in das letzte Drittel. Und übertraf die eigenen Erwartungen gleich nochmal. Simi, Anna, Corine, Vivi und zum Schluss noch Corina sorgten für das noch fast ungläubig bejubelte 16:7.
Hätte man doch bloss auf die Pfannifrauen gewettet. Das Sparsäuli wäre merklich fetter geworden!
Auch die Kleinsten auf der Tribüne schienen zu spüren, dass ihre freudestrahlenden Mamis heute eine kleine Unihockeysensation, ein Wunder von Egg, geschafft haben. Der Sieg war nicht gestohlen, das sieht man auch am deutlichen Resultat, auch wenn wir, gar nicht böse gemeint, von den Riders insgeheim etwas mehr erwartet haben. So wie heute hat man die Pfannis aber auch noch nie spielen sehen: Vielleicht lag es am Respekt vor dem Gegner? Am Fakt, dass wir nichts zu verlieren hatten? Sicher aber auch an der Tatsache, dass jede von uns heute meterhoch über sich hinausgewachsen ist. Unser Pfanni-PR-Chef hat nach dem Spiel gesagt: Ihr seid ja auch keine typische 3. Liga Mannschaft. Das triffts gut.
Danke Tanja... Du warst heute von den Besten die Beste. Danke Gian, Du bist ein Erfolgstrainer! Danke alle, heute war wieder ein unvergesslicher Unihockeypfannievent. Denn das, Ladies und Gentleman, passiert nicht alle Tage... wir kommen wieder, keine Frage!
UHC Pfannenstiel - FB Riders 16:7 (4:0/7:4/5:3)
Mit dabei: Tanja Leuthold, Anna Bär, Bianca Bertoni, Vivi Brändli, Cristina Domeisen, Simone Gallati, Sereina Giger, Danièle Hunziker, Sandy Käppeli, Vivi Maey, Fränzi Moor, Corina Sigrist, Corine Alborghetti, Gian Murk (Trainer)